Pirelli überrascht von "irreführender" Reifengrafik
Reifenhersteller Pirelli hat im Vorfeld nichts von den neuen Reifengrafiken der Formel 1 gewusst und auch keine Daten geliefert - Gespräche über Verbesserungen
In Japan hat die Formel 1 eine neue Grafik ausprobiert, die dem Zuschauer in Echtzeit Informationen über den Zustand der Reifen geben sollte. Mittels Prozentzahlen wurde für jeden der vier Reifen eines Autos angezeigt, in welchem Zustand sie sich befinden. Allerdings war das selbst für Reifenhersteller Pirelli eine Überraschung, wie Manager Mario Isola sagt.
"Diese Daten kommen nicht von uns", meint er und betont, dass es sehr schwierig sei, den Verschleiß genau zu berechnen. "Auf Basis des Durchschnitts treffen wir eine Vorhersage, aber die Daten sind für jedes Auto anders", so Isola.
Die Teams selbst wären froh, wenn sie eine akkurate Information bezüglich des Verschleißes hätten. "Denn dann hätte man einen großen Vorteil", so der Italiener. "Man kann also verstehen, dass es eine Information ist, an die man nur sehr schwer kommt."
Denn der Reifenverschleiß wird von einer Menge Faktoren beeinflusst: Fahrstil, Auto, Management, Verkehr, Benzinmenge, Streckenzustand oder Temperaturen. "Wenn man am Sonntag zehn Grad mehr oder weniger hat, macht das einen Unterschied", sagt Isola. "Es gibt einfach zu viele Parameter, die man bedenken muss."
In Suzuka war man daher überrascht, die Daten zu sehen. "Sie waren etwas irreführend", meint Isola. In Mexiko haben die Verantwortlichen daher noch einmal das Gespräch mit der Formel 1 gesucht.
Dort hatte man bereits eine verbesserte Version im Einsatz, die die relative Performance des Reifens anzeigt. Dabei werden Zeiten und Telemetriedaten analysiert und eine Berechnung der durch die Reifen verlorenen Rundenzeit angestellt. Dadurch sollen die Zuschauer vor dem Fernseher einen besseren Überblick haben, welchen Einfluss die Reifen auf die Performance eines Fahrers haben.
Die Prozentanzeige gibt an, wie viel von der möglichen Reifenperformance man durch den Reifenabbau noch zur Verfügung hat. Ob das am Ende auch ungefähr der Wahrheit entspricht, sei einmal dahingestellt.
Mit Bildmaterial von LAT.
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