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Welche Ironie: Ferrari trickst Red Bull mit Strategie aus

Beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi ist ausgerechnet Ferrari ein Strategiecoup gelungen: Leclerc wird mit einer Einstoppstrategie Zweiter

Welche Ironie: Ferrari trickst Red Bull mit Strategie aus

Mit dem zweiten Platz beim Formel-1-Grand-Prix von Abu Dhabi konnte sich Charles Leclerc auch den zweiten Platz in der WM-Wertung sichern. Doch um Konkurrent Sergio Perez auf dem Yas Marina Circuit zu schlagen, musste Ferrari in die Strategietrickkiste greifen, da der Red Bull eigentlich das schnellere Auto war.

Beide starteten auf den Mediums, doch Perez hatte bereits bei seinem ersten Stint Probleme mit dem Reifenverschleiß, weshalb er schon in Runde 15 an die Box für harte Reifen kam. Bei Leclerc zog man den ersten Stopp bis Runde 21 heraus und montierte ebenfalls den harten Reifen.

Als Leclerc mit den besseren Reifen immer weiter an Perez aufschließen konnte, kam in Runde 33 der entscheidende Funk: "Mach das Gegenteil zu Perez", so die Aufforderung an den Monegassen. Bei Red Bull reagierte man, da man sich nicht undercutten lassen wollte, und brachte den Mexikaner für einen zweiten Reifenwechsel herein.

Binotto: "Weiß, dass wir sehr gut arbeiten können"

Den Hochrechnungen zufolge, hätte Perez Leclerc am Ende des Rennens wieder überholen sollen, doch der Red-Bull-Pilot verlor einiges an Zeit bei zwei Überholversuchen sowie einem Überrundungsmanöver. Somit fehlten über den Strich etwa 1,3 Sekunden.

Nach vielen strategischen Fehlern in der Saison 2022 Balsam auf die Seele von Ferrari: "Es ist großartig für das Team und für den Strategen, dass wir an diesem Wochenende ein solides Rennwochenende absolviert haben", sagt Teamchef Mattia Binotto.

"Ich denke, P2 war die Bilanz der gesamten Saison. Aber heute haben wir sicherlich einen guten Job gemacht. Der Dummy-Boxenstopp gegen Red Bull war die richtige Entscheidung. Und ich denke, dass wir es insgesamt richtig gemacht haben. Ich freue mich für das Team, denn auch, wenn Ferrari Fehler macht, und immer viel Kritik einstecken muss, weiß auch, dass diese Jungs sehr gut arbeiten können."

Für die Einstoppstrategie benötigte es ein gutes Reifenmanagement seitens Leclerc, ausgerechnet noch eine Achillesferse der Saison, die aber in Abu Dhabi funktionierte. Doch der Monegasse betont, dass "es wirklich knifflig war. Gegen Ende des Rennens wurde das Blockieren der Vorderräder zu einem Problem, sodass man sehr leicht einen Fehler machen konnte."

"Aber ich denke, dass wir eine wirklich perfekte Leistung gezeigt haben, denn ich glaube nicht, dass wir die Pace der Red Bulls hatten", so Leclerc. "Unser Ziel war es von Anfang an, Checo zu zwingen, etwas Anderes zu tun, was uns perfekt gelungen ist."

Ferrari: Das war der Schlüssel für die Einstoppstrategie

Laut Ferrari war der Schlüssel für das Reifenmanagement, es in den ersten Runden etwas ruhiger anzugehen, was vor allem Mercedes und Lewis Hamilton zum Verhängnis geworden ist. "Um das Auto während des gesamten Stints gut zu beherrschen, musste man am Start sehr vorsichtig sein", erklärt Binotto.

"Aber nicht nur das, man brauchte auch eine sehr gute Balance des Autos selbst. Und wenn ich uns selbst betrachte, haben wir im Laufe des Wochenendes, beginnend mit dem Freitag, etwas mehr Aufwand betrieben, einige Runden mehr, mit hohem Benzinverbrauch bei den Rennsimulationen, um sicherzustellen, dass wir die richtige Balance für [das Rennen] haben."

"Und ich denke, dass im weiteren Verlauf des Rennens die Balance des Autos und die Fähigkeiten der Fahrer den Unterschied ausgemacht haben, was die Pace im ersten Stint und die Geschwindigkeit über die gesamte Renndistanz angeht."

Wäre Leclerc wirklich reingekommen?

Bei Ferrari betont man zudem, dass der Plan mit Leclerc von Anfang an eine Einstoppstrategie war, man sich jedoch auch die Option von zwei Stopps offenlassen wollte. "Wir waren mit beiden Fahrern flexibel, weil wir wussten, dass es irgendwie zwischen dem einen und dem anderen liegen würde", so Binotto.

"Der Unterschied wäre die Fähigkeit gewesen, Reifen zu sparen oder nicht, je nachdem, wie sehr man unter Druck gestanden hätte, und die Fahrer selbst in Bezug auf ihre Fahrweise. Charles hatte also etwas mehr Vorsprung auf die nachfolgenden Autos und konnte irgendwie mehr Reifen sparen, was ihm den Vorteil verschaffte, einen Stopp einzulegen."

"Carlos hingegen war gleich zu Beginn des Rennens mit dem Mercedes unter Druck. Es war toll zu sehen, dass das Team sehr flexibel war und für einen Fahrer einen und für den anderen zwei Stopps wählte, um die Rennergebnisse zu optimieren. Und ich denke, dass die Entscheidung für den Dummy an Red Bull eine fantastische Entscheidung der Boxencrew war."

Dass Ferrari am Rennsonntag überhaupt in Schlagdistanz war, verdankt man einer großen Set-up-Veränderung, denn am Freitag in den Longruns war die Scuderia noch komplett unterlegen gewesen.

"Es war eine Kombination aus der Änderung des Set-ups von Freitag auf Samstag und der Tatsache, dass ich dem Rennen etwas mehr Bedeutung beigemessen habe", sagt Leclerc. "Und natürlich auch dem Fahrstil, den ich über Nacht von Freitag auf Samstag ziemlich verändert habe. Und das hat sich ausgezahlt."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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