Formel E Marrakesch: Sam Bird nach kurioser Kollision auf Pole
Obwohl er nach einer kuriosen Kollision einen Schaden am Diffusor aufwies, holte sich Sam Bird bei der Formel E in Marrakesch die Pole-Position
Sam Bird hat sich beim Qualifying der Formel E in Marrakesch die Pole-Position gesichert, obwohl sein Diffusor nach einem Zwischenfall beschädigt wurde. Der Virgin-Pilot fasste nach dem Gruppen-Qualifying einen Schaden auf, fuhr aber dennoch zu Platz eins vor dem amtierenden Meister Jean-Eric Vergne (DS Techeetah).
Zuvor war ihm ausgerechnet Teamkollege Robin Frijns (8.) ins Heck geknallt, den aber keine Schuld trägt. Der Niederländer wurde seinerseits von NIO-Pilot Tom Dillmann gerammt - und zwar bei der Einfahrt in die Boxengasse! Bei beiden Virgins wurde der Diffusor stark beschädigt. "Das war natürlich nicht ideal", meint Bird nach der Qualifikation. "Ich wusste nicht, was ich nach dem Schaden vom Auto erwarten sollte."
Trotzdem konnte Bird in der Superpole antreten und sich in 1:17.489 Sekunden sogar die schnellste Zeit sichern - 0,046 Sekunden vor Vergne. Doch weil der Vorfall bereits unter Parc-ferme-Bedingungen stattfand, darf das Team die beschädigten Teile vor dem Rennen eigentlich nicht straffrei wechseln - möglicherweise drücken die Kommissare ein Auge zu, weil es nicht die Schuld des Teams war.
Tom Dillmann, NIO Formula E Team, NIO Sport 004, crashes into Robin Frijns, Envision Virgin Racing, Audi e-tron FE05, in the pit lane
Foto: Sam Bloxham / LAT Images
Dillmann sagt im Anschluss, ihm sei einfach das Bremspedal durchgefallen und er habe nicht mehr bremsen können. "Ich hatte die Wahl, einen Streckenposten oder Robin zu treffen", sagt er. "Ich habe mich für das Auto entschieden." Der Franzose wurde am Ende 18.
Starker Auftritt von Pascal Wehrlein
Riad-Sieger Antonio Felix da Costa (BMW-Andretti) erwischte in der Superpole keine saubere Runde und musste sich mit Platz drei vor Sebastien Buemi (Nissan e.dams) und Alexander Sims (BMW-Andretti) zufriedengeben. Später wurde der Portugiese aber um drei Plätze strafversetzt, weil er in der Aufwärmrunde die zulässige Höchstleistung überschritt. Sechster wurde Mitch Evans (Jaguar), der auf seiner Superpole-Runde in die Auslaufzone fuhr und sich seine Zeit versaute.
Pascal Wehrlein (Mahindra) legte bei seinem ersten Auftritt in der Formel E ein starkes Qualifying hin. Als Siebter schlug er nicht nur seinen erfahrenen Teamkollegen Jerome D'Ambrosio (10.), um ein Haar hätte er sich auch für die Superpole qualifiziert - am Ende fehlten dem ehemaligen Formel-1-Piloten nach einem Fehler in der letzten Kurve nur zwei Hundertstelsekunden.
Pascal Wehrlein, Mahindra Racing, M5 Electro
Foto: Joe Portlock / LAT Images
Enttäuschung dürfte hingegen bei Audi herrschen. Lucas di Grassi und Daniel Abt verpassten die Spitzenränge als Elfter und 16. deutlich und haben im Rennen eine starke Aufholjagd nötig. Der Deutsche wird dabei von den beiden Venturi von Felipe Massa (15.) und Edoardo Mortara (17.) umrahmt.
Viel Deutsch ganz hinten
Das HWA-Team hatte im Qualifying ebenfalls nichts zu lachen: Gary Paffett wurde nur 19., Stoffel Vandoorne Letzter, nachdem sein Fahrzeug auf der schnellen Runde ausrollte. Vor ihm stehen Maximilian Günther (21./Dragon), der nach einem Mauerkontakt ebenfalls keine konkurrenzfähige Zeit setzen konnte, und Andre Lotterer (Techeetah), der nach einem Fahrfehler viel Zeit verlor und 20. wurde.
Das Rennen startet heute um 16 Uhr MEZ und wird live auf Eurosport und im Livestream bei zdf.de übertragen.
Maximilian Günther, Dragon Racing, Penske EV-3, prepares in the garage
Foto: Alastair Staley / LAT Images
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