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"Wie ein Mörder dargestellt": MotoGP-Fahrer ärgert Fenati-Hetzjagd

Für die MotoGP-Fahrer ist die Hetzjagd gegen Romano Fenati zu weit gegangen. Die Rennleitung hätte aber eine deutlich härtere Strafe verhängen müssen, auch gegen Manzi.

Andrea Dovizioso, Ducati Team, Pol Espargaro, KTM Factory Racing, Cal Crutchlow, Team LCR Honda, Maverick Viñales, Yamaha Factory Racing

Andrea Dovizioso, Ducati Team, Pol Espargaro, KTM Factory Racing, Cal Crutchlow, Team LCR Honda, Maverick Viñales, Yamaha Factory Racing

Gold and Goose / Motorsport Images

Die Vorkommnisse zwischen Romano Fenati und Stefano Manzi beim Moto2-Rennen in Misano beherrschten in den vergangenen beiden Wochen die internationalen Schlagzeilen. Selbst Medien, die in der Regel kaum über die Motorrad-Weltmeisterschaft berichten, hatten Fenati auf den Titelseiten. Der Italiener steht vor den Trümmern seiner Karriere. Es entwickelte sich eine Hetzjagd auf Fenati, der auch darüber klagte, dass seine Familie negative Nachrichten bekommen haben soll.

Für die übrigen Motorradrennfahrer ist die Sache klar: Fenati hätte eine härtere Strafe erhalten müssen, aber die Hetzjagd gegen seine Person ging viel zu weit. "Was er getan hat, verdient eine harte Strafe", sagt MotoGP-Weltmeister Marc Marquez. "Zwei Rennen Speere sind meiner Meinung nach nicht genug. Mir gefällt aber nicht, was medial daraus gemacht wurde. In Spanien wurde jeden Tag darüber gesprochen. Das war zu viel."

"Ich stimme Marc zu", meint Andrea Dovizioso. "Eine harte Strafe ist angebracht, weil er sich schon in der Vergangenheit etwas geleistet hat. Aber wie Marc gesagt hat, wurde medial viel zu viel darüber berichtet. Es wurde falsch darüber gesprochen, weil viel Blödsinn verbreitet wurde und es nicht um Racing ging. Vielleicht haben sie die Realität nicht verstanden. Mir gefiel die Situation nicht, wie die Medien damit umgegangen sind."

Hätte auch Manzi eine härtere Strafe verdient?

Die Rennleitung verhängte eben eine Sperre für zwei Rennen. Da Fenati von seinen Teams suspendiert wurde und der italienische Verband die Rennlizenz entzog, fällt die Strafe praktisch deutlich härter aus. Einige Fahrer verstehen trotzdem nicht, mit welchem Augenmaß die Rennleitung Strafen verhängt. Manzi wird in Aragon in der Startaufstellung um sechs Plätze zurückversetzt. Es gibt auch Stimmen, die für Manzi eine deutlich härtere Strafe sehen wollen.

"Ich verstehe das nicht", schüttelt Aleix Espargaro den Kopf. "Die Manzi-Strafe ist Bullshit. Manzi sollte zwei Rennen daheim bleiben, weil er ihn (Fenati; Anm. d. Red.) zweimal getroffen hat. Ich habe das noch nie gesehen." In Barcelona hatte Espargaro im Warm-up Jorge Lorenzo behindert. Dafür wurde er in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. Dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, stößt dem Spanier sauer auf.

Stefano Manzi, Forward Racing

Stefano Manzi, Forward Racing

Foto: Gold and Goose / LAT Images

"In der Sicherheitskommission werde ich das ansprechen, weil wenn es das Gleiche ist, einen Fahrer im Warm-up zu behindern und ihm dreimal hineinzufahren – das finde ich unglaublich", ärgert sich Espargaro. "Okay, was Fenati getan hat, ist überhaupt nicht zu glauben. Es stimmt, dass er sich nicht das erste Mal etwas zu Schulden kommen hat lassen. Aber das Resultat war, dass er wie ein Mörder dargestellt wurde. Das ist verrückt, denn er ist nur ein Kind, das ein Motorrad fährt."

"Er hat einen schweren Fehler gemacht und muss dafür bezahlen. Er hat sich entschuldigt und wird nicht mehr Rennen fahren und stattdessen in seiner Heimatstadt arbeiten. Das hat mich erschüttert, denn er ist ein Kind und das ist ein Sport", so Espargaro. "Er machte einen Fehler und es gibt eine Strafe. Zwei Rennen Sperre sind vielleicht nicht genug, aber er wird diese Saison eh nicht mehr fahren. Die Strafen müssen härter sein als früher, weil man daraus lernen muss."

Auch für Espargaro wurde die Sache medial größer gemacht, als eigentlich nötig war. "Ich habe auch viele Dinge über ein Gericht in Italien gelesen. Aber hey, es ist ein Rennen, es ist ein Sport." Mitte dieser Woche musste sich Fenati auch gegenüber dem Motorrad-Weltverband FIM in Mies (Schweiz) verantworten. Angeblich will MotoGP-Promoter Dorna helfen und Fenati in Zukunft rehabilitieren. Genaue Pläne sind derzeit nicht bekannt.

Zweite Chance für Romano Fenati?

Aber würde sich Fenati nach dem Griff in die Bremse seines Gegners überhaupt eine zweite Chance verdienen? "Nein, meine Meinung hat sich nicht geändert", sagt Cal Crutchlow, der sich nie ein Blatt vor den Mund nimmt. "Er hat sich entschuldigt und jetzt soll er soll allen leid tun? Das glaube ich nicht. Er hat viele seltsame Dinge gemacht. Ich bin auch kein Engel auf der Strecke, aber das war das Limit. Deshalb hat sich meine Meinung nicht geändert."

Die MotoGP-Fahrer sahen die Szenen zwischen Manzi und Fenati genau wie die Fans weltweit im Fernsehen. Jack Miller fuhr vor ein paar Jahren in der Moto3-Klasse direkt gegen Fenati und erinnert sich: "Es waren nicht immer die saubersten Duelle, aber diese Aktion ist unentschuldbar. Als ich die Wiederholung gesehen habe, dachte ich, dass er ihn boxen will. Das hätte ich sogar noch verstanden und haben wir schon oft gesehen, wenn ein Fahrer auf den anderen wütend ist."

Romano Fenati, Marinelli Snipers Moto2

Romano Fenati, Marinelli Snipers Moto2

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Dass sich Fenati von Manzi provozieren hat lassen, kann Miller zu einem Grad auch nachvollziehen: "Ehrlich gesagt, Manzi ist auch nicht der sauberste Fahrer. Und wenn man sich ansieht, wie er gefahren ist und über die Wiese gepflügt ist, um vor Fenati auf die Strecke zu schneiden, nachdem Manzi dafür gesorgt hat, dass beide von der Strecke abgekommen waren. Er ist einfach durch die Wiese gefahren, was nicht korrekt ist. Das hat die Situation aufgebaut und ich kann verstehen, dass man wütend wird, wenn man bei seinem Heimrennen gegen so jemanden fährt. Es ist aber nie okay, bei 250 km/h dem anderen in die Bremse zu greifen."

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