Daniil Kwjat voller Tatendrang: "Sehe nichts Cooleres als NASCAR"
NASCAR-Neuzugang Daniil Kwjat beschreibt vor seinem Cup-Debüt in Indianapolis, was ihn an der Stockcar-Szene reizt - Vorfreude auf Duell mit Kimi Räikkönen
Als das Team Hezeberg am Dienstag die Mitteilung herausbrachte, dass Daniil Kwjat am Wochenende auf dem Indianapolis-Rundkurs sein Debüt in der höchsten NASCAR-Liga und damit überhaupt sein NASCAR-Debüt geben wird, gab es die eine oder andere überraschte Reaktion.
Für Kwjat selbst aber ist der Schritt alles andere als überraschend. Der 28-jährige Russe, der im Zeitraum 2014 bis 2020 in der Formel 1 aktiv war und es dort auf drei Podestplätze gebracht hat, ist seit Jahren ein großer NASCAR-Fan.
"Ich habe mir vorgenommen, jetzt viel Energie in NASCAR zu stecken, um die besten Chancen zu haben, konkurrenzfähig zu sein", erklärt Kwjat im Gespräch für unsere englischsprachige Schwesterplattform 'Motorsport.com' und verrät: "Ich wollte nach meiner Formel-1-Karriere etwas richtig Cooles machen. Und eins ist klar, ich sehe nichts Cooleres als NASCAR."
Kwjat mit dem Hezeberg-Toyota, den er am Wochenende in Indianapolis erstmals fährt
Foto: Team Hezebwerg
Was genau reizt den ehemaligen Formel-1-Piloten so sehr an der Stockcar-Szene? "Die NASCAR Cup Series besitzt eine sehr lange Tradition. Sie ist sowohl in den Vereinigten Staaten als auch weltweit extrem populär. Ich finde, hier hat man es geschafft, die Balance zwischen modernem Racing und Old-School-Racing sehr gut zu erhalten. Genau das hat mich gereizt, es selber einmal auszuprobieren", so Kwjat.
Kwjats Plan für die Zukunft: NASCAR-Vollzeitprogramm
Das Rennen am Sonntag auf dem Rundkurs im Infield des Indianapolis Motor Speedway wird für Kwjat das erste von drei geplanten Rundkurs-Rennen im Toyota Camry mit der Startnummer 26 vom Team Hezeberg. Auf ein Zuckerschlecken stellt sich der Debütant nicht ein, ganz im Gegenteil.
"Das Racing ist extrem hart. Es gibt hier richtige Haudegen, die auf einem sehr hohen Level fahren. Ich habe es ein paar Jahre lang versucht, einen Fuß in diese Tür zu bekommen. Jetzt hat sich endlich eine Gelegenheit ergeben", so der ehemalige Red-Bull-Pilot, der in seiner Formel-1-Zeit unter anderem auch Ersatzfahrer bei Ferrari und Alpine war.
In der Formel 1 fuhr Kwjat dreimal auf das Podium, zuletzt in Hockenheim 2019
Foto: Motorsport Images
Obwohl er bislang noch keine einzige Runde am Steuer eines NASCAR-Cup-Autos zurückgelegt hat, kann sich Kwjat schon jetzt vorstellen, in Zukunft auf Vollzeitbasis in der NASCAR-Topliga anzutreten. "Dem Fahrern auf Ovalen stehe ich offen gegenüber. Ich will diesen Wechsel schaffen. Eines Tages will ich hier um den Titel kämpfen können", sagt er.
"Was immer ich auch anpacke, versuche ich mit einem ausgesprochen wettbewerbsorientierten Gedanken zu tun. Ich bin einer, der sich im Wettbewerb wohlfühlt und ich will hier gute Ergebnisse erzielen", unterstreicht Kwjat.
Vorfreude auf gemeinsames NASCAR-Rennen mit Kimi Räikkönen
Im Anschluss an Indianapolis an diesem Wochenende sind für Kwjat im #26 Hezeberg-Toyota noch die Rennen auf der Kurzanbindung der ehemaligen Grand-Prix-Strecke in Watkins Glen (21. August) und auf dem als Roval bekannten Infield-Rundkurs in Charlotte (9. Oktober) geplant.
In Watkins Glen wird Kwjat im August auf einen guten Bekannten aus der Formel 1 treffen. Kimi Räikkönen gibt dort sein NASCAR-Cup-Debüt am Steuer des dritten Chevrolet Camaro vom Trackhouse Racing Team.
"Mein alter, alter Freund", grinst Kwjat und sagt: "Ich kenne Kimi natürlich aus der Formel 1. Er ist ein interessanter Charakter. Ich freue mich, dass wir uns beide im NASCAR-Starterfeld wiedersehen werden. Für NASCAR ist es meiner Meinung nach großartig, dass man sich internationaler aufstellt. Dass es Namen gibt, die aus der Formel 1 bekannt sind, das zeigt, wie ernst diese Rennserie zu nehmen ist."
In der Formel 1 fuhren sowohl Kimi Räikkönen als auch Daniil Kwjat jahrelang
Foto: Motorsport Images
Mit Bildmaterial von Alpine.
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