Ducati V4R: Warum Scott Redding bei der Entwicklung eine große Hilfe sein wird
BSB-Champion Scott Redding ersetzt Alvaro Bautista bei Ducati und hat neben seinen MotoGP-Erfahrungen auch andere Vorzüge beim Thema Entwicklungsarbeit
Scott Redding hat bei den Winter-Testfahrten in Aragon die Werks-Ducati von Vizeweltmeister Alvaro Bautista übernommen und wird in der WSBK-Saison 2020 einer von Jonathan Reas größten Gegnern sein. Ducati hofft, dass die Entwicklung der Panigale V4R dank Redding beschleunigt wird, denn der Brite bringt Erfahrungen aus der MotoGP mit. Zudem gibt es zwischen den beiden Ducati-Piloten weniger Unterschiede als in den vergangenen Jahren.
Seit Davide Giuglianos Weggang hatte Ducati stets einen extrem großen und einen extrem kleinen Fahrer im Team. Chaz Davies misst 1,83 Meter und wiegt 70 Kilogramm. Im Vergleich zu seinen ehemaligen Teamkollegen ist der Waliser ein Riese. Marco Melandri kam auf gerade einmal 1,66 Meter. Alvaro Bautista war nur wenige Zentimeter größer.
Scott Redding ist einen Zentimeter größer als Chaz Davies. "Nicht nur die Größe ist ähnlich sondern auch das Gewicht", stellt Teammanager Serafino Foti mit Blick auf die Ducati-Teamkollegen fest. "Die Größe und das Gewicht der Fahrer sind entscheidend, da man sonst verschiedene Wege einschlägt."
"Alvaros Abstimmung war anders als die von Chaz", stellt Foti im Exklusiv-Gespräch mit 'Motorsport.com' fest. "Alvaro wog 56 Kilogramm und Chaz wiegt 70. Es liegen also 14 Kilogramm zwischen den beiden Fahrern. Deshalb war es unmöglich, die gleichen Abstimmungen zu verwenden."
Serafino Foti hofft, dass Davies und Redding ähnliche Abstimmungen fahren können
Foto: Ducati
Scott Redding möchte auf Elektronikhilfen verzichten
Auf dem Gebiet der Elektronik hat Scott Redding dank seiner MotoGP-Vergangenheit einiges beizusteuern. Doch in der abgelaufenen Saison in der Britischen Meisterschaft hat sich der Brite neu in das Fahren ohne Elektronikhilfen verliebt.
"Ehrlich gesagt freue ich mich nicht auf das Fahren mit Elektronikhilfen. Ich liebe es, ohne elektronische Hilfsmittel zu fahren", stellt der Brite im Gespräch mit '44 Teeth' klar. "Man muss sich nicht weniger Sorgen machen, aber es hängt alles von einem selbst ab. Wenn man mehr riskieren will, dann liegt es an einem selbst, das zu tun."
"Natürlich ist es manchmal ganz schön, wenn man einen heftigen Rutscher hat, eine Traktionskontrolle zu haben. Aber wenn man es nicht hat, dann muss man selbst damit umgehen. Das mag ich", erklärt Redding. "Ich mag es, die Kontrolle in meiner Hand zu haben. Ich denke, dass ich in diesem Jahr so viel gelernt habe, weil ich keine Elektronik hatte. Das hätte ich eher in meiner Karriere tun sollen."
Teammanager Serafino Foti ist sich bewusst, dass Redding in der Superbike-WM neu lernen muss, einen Nutzen aus den Elektronikhilfen zu ziehen. "Wir müssen im Fall von Scott an der Verwendung der Elektronik arbeiten. Einige Fahrer nutzen dieses Hilfsmittel sehr intensiv, andere möchten weniger Elektronikhelfen verwenden", weiß der Italiener.
Mit Bildmaterial von WorldSBK.com.
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