"Härteste Dakar in Saudi-Arabien": Aber Walkner denkt nicht mehr ans Aufgeben
Seit seinem Sturz in Etappe zwei muss Matthias Walkner die Zähne zusammenbeißen - Am fünften Tag läuft es besser und der Österreicher findet wieder Optimismus
Matthias Walkner beendete die fünfte Dakar-Etappe im endgültigen Tagesergebnis mit siebeneinhalb Minuten Rückstand auf dem sechsten Platz. Es war ein weiterer Tag, an dem der Österreicher nach seinem Sturz in Etappe zwei auf die Zähne beißen musste.
Vor allem das angeschlagene rechte Handgelenk bereitete in den vergangenen Etappen Schmerzen und Kopfzerbrechen. Aber am Donnerstag besserte sich die Situation. "Es geht", sagt Walkner in Ha'il im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
"Heute war der erste Tag, wo es nicht schlechter geworden ist. Das ist schon mal viel wert. Es sieht danach aus, dass wir gestern den Peak erreicht hätten. Gestern war es am schlimmsten. Jetzt geht es etwas besser. Ich komme auch immer besser ins Fahren."
"Bisher hatte ich zu wenig Kraft und konnte mich am Lenker nicht gut anhalten. Der Untergrund kommt mir jetzt auch ein wenig entgegen, weil der Sand mehr schluckt. Die ersten Tage waren sehr anstrengend."
Nach den Etappen zwei, drei und vier dachte Walkner darüber nach, das Rennen aufzugeben, weil es so "nicht viel Sinn" machte. Aber er biss sich durch. Nach Tag fünf ist die Option das Handtuch zu werfen vorläufig vom Tisch.
"Aktuell geht es mir gut. Ich glaube, dass es auch besser wird", lässt der Gesamtsieger von 2018 Optimismus erkennen. "Ich hoffe, dass ich die Entscheidung weiterzufahren am Ende nicht bereuen werde."
Laut dem Österreicher ist es die anspruchsvollste Dakar in Saudi-Arabien Foto: KTM
Sind die ersten Tage vom Veranstalter zu extrem angelegt worden? "Es passt grundsätzlich schon", findet Walkner. "Der Veranstalter tut sich extrem schwer, einen passenden Rhythmus zu finden. Vor ein oder zwei Jahren hatte ich die erste Woche nie einen Puls über 120."
"Weil wir immer nur auf diesen Plateaus geradeaus gefahren sind. Jetzt fährt man 350 Kilometer nur auf Kamelgrasdünen oder durch steinige Flussbette dahin. Es wäre cool, wenn man einen Mix hätte. Aber es ist, wie es ist. Aber es ist definitiv die anspruchsvollste Dakar in Saudi-Arabien."
Lob für das Roadbook vom Veranstalter
In den vergangenen Jahren gab es von den Topfahrern oft Kritik an einem ungenauen Roadbook. Dieses erhalten die Fahrer erst kurz vor dem Start und können die Route nicht mehr vorab im Detail studieren. Mittlerweile haben sich die Offiziellen die Kritik zu Herzen genommen.
Die Fahrer erhalten das Roadbook erst wenige Minuten vor dem Start Foto: KTM
"Das Roadbook war ungenau, sodass es eine Lotterie war, ob man die linke oder die rechte Piste nimmt. Das hat immer dieses Chaos kreiert", sagt Walkner und findet die Genauigkeit des aktuellen Roadbooks "perfekt": "Jetzt ist es präzise und akkurat, aber trotzdem sehr anspruchsvoll."
Walkner feilt noch am Set-up seiner KTM
Nach fünf Etappen halten Fahrer der Pierer Mobility AG die ersten vier Plätzen. Skyler Howes führt mit der Marke Husqvarna vor den KTM-Piloten Toby Price, Kevin Benavides und Mason Klein. Walkner ist mit knapp 27 Minuten Rückstand Elfter.
Ganz zufrieden ist der Österreicher mit seiner KTM 450 Rally aber noch nicht: "Wir arbeiten noch am Set-up. Es ist so schwierig, weil man einen breiten Bereich braucht. Das Motorrad muss über Steine gut sein und muss im Sand gut sein."
Matthias Walkner arbeitet noch am Set-up seiner KTM Foto: KTM
Da Walkner seit dem Sturz an Tag zwei nicht komplett fit ist, ist es für ihn seither ein "anderes" Rennen: "Aber wie man auch beim Sanders gesehen hat, ändert sich alles relativ schnell. In der zweiten Woche kann auch noch viel passieren. Jetzt muss ich schauen, dass ich den Anschluss nicht zu sehr versäume."
Mit Bildmaterial von KTM.
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