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"Das ganze Jahr darauf gefreut": Warum BMW in Spielberg DTM-Favorit ist

Wieso der Red-Bull-Ring dem vielgescholtenen BMW M6 GT3 perfekt liegen sollte und wie die AVL bei der Balance-of-Performance-Einstufung gegensteuert

Geht die starke BMW-Serie in der DTM weiter? Schon an den vergangenen zwei Rennwochenenden in Zolder und auf dem Nürburgring war Walkenhorst-Pilot Marco Wittmann der Fahrer, der die meisten Punkte holte. Doch nun steht mit dem Red-Bull-Ring in Spielberg hier geht's zum Zeitplan und zu den TV- und Stream-Zeiten die BMW-Strecke schlechthin auf dem Programm.

"Ich freue mich wirklich darauf, denn es handelt sich um meine Lieblingsstrecke im Kalender", sagt der Fürther, der 2014 und 2016 in Spielberg in der DTM siegte. Und damit neben Markenkollege Timo Glock, der ebenfalls 2016 einen DTM-Lauf gewann, der einzige Red-Bull-Ring-Sieger im Feld ist.

"In der Theorie - und wenn man sich das ADAC GT Masters anschaut -, war der M6 dort immer stark", sagt er. "Die Strecke mit ihren mittelschnellen und schnellen Kurven sollte unserem Auto liegen."

Sheldon van der Linde: "Wahrscheinlich größte Chance"

Wittmann, der in der Meisterschaft nur noch zwei Punkte hinter dem Zweitplatzierten AMG-Mercedes-Piloten Maximilian Götz und 33 Zähler hinter DTM-Leader Kelvin van der Linde liegt, ist nicht der einzige im BMW-Lager, der vor Zuversicht strotzt.

Während DTM-Leader Kelvin van der Linde Spielberg sogar als "Angststrecke" für den Audi R8 LMS einschätzt, sieht auch sein Bruder Sheldon van der Linde nach dem verpassten Lausitzring-Sieg die nächste große Chance gekommen. "Es ist die Strecke, auf die wir uns das ganze Jahr über gefreut haben, und wahrscheinlich unsere größte Chance, zu gewinnen", übt sich der Südafrikaner, der für das BMW-Team Rowe fährt, nicht gerade in Zurückhaltung.

"Wie ich schon beim zweiten Lauf auf dem Lausitzring gesagt habe, muss es unser Ziel sein, an diesem Wochenende Rennen zu gewinnen. Der BMW M6 GT3 war in der Vergangenheit in Spielberg sehr stark, und wir wissen, dass das Auto auf dieser Strecke sehr gut funktioniert. Ich denke, wir haben das richtige Rüstzeug, um an diesem Wochenende zu gewinnen. Mal schauen, wo wir am Ende stehen, ich bin bereit!"

ADAC GT Masters: Drei BMW-Doppelerfolge 2019 und 2020

Aber was spricht dafür, dass die BMW-Teams in Spielberg wirklich auftrumpfen werden? Während der M6 GT3 dieses Jahr im ADAC GT Masters nicht so richtig in Schuss kam, war er 2019 und 2020 mit drei Doppelerfolgen in vier Rennen das dominierende Fahrzeug in Österreich.

Das ist darauf zurückzuführen, dass der Bolide mit dem größten Radstand dort seine Stärken ausspielen kann, während die Schwächen kaschiert werden: Denn abgesehen von Kurve 3 gibt es keine engen Kurven - und keine einzige Schikane, was für den schwerfälligen Wagen Gift ist.

Dafür wird der Kurs von mittelschnellen und schnellen Kurven geprägt. Und dort sind große Autos im Vorteil, weil sie - wie in der Steilkurve auf dem Lausitzring, auf der Nürburgring-Nordschleife oder in Spa-Francorchamps - mehr aerodynamischen Abtrieb generieren.

So reagiert die AVL auf die BMW-Stärke

Aber ist die große Stirnfläche des M6 GT3 auf den langen Geraden in Spielberg kein Nachteil? Das ist nur bedingt der Fall, denn der Kurs in Spielberg liegt auf rund 700 Metern Seehöhe. Und dort ist die Luft dünner, wodurch auch der Luftwiderstand geringer ist. Das zeigt sich auch bei der Formel 1 in Mexiko, wo auf über 2.000 Metern Seehöhe gefahren wird und man trotz komplett steilgestellten Flügeln enorme Topspeeds erreicht.

Zudem war der M6 GT3 bereits bei den vergangenen DTM-Rennen stets das schnellste Auto auf den Geraden, wodurch man auch in Spielberg hervorragend aufgestellt sein sollte. Damit der Vorteil nicht zu eklatant ist, hat die AVL den Ladedruck des Boliden im Vergleich zu den bisherigen Saisonrennen von 2,136 auf 2,089 bar gesenkt. Denn auch die Höhenlage kommt dem Turbomotor des M6 GT3 entgegen.

Sheldon van der Linde

Der Turbomotor leidet im Gegensatz zum Sauger nicht unter der Höhenlage

Foto: Motorsport Images

Das liegt daran, dass der Umgebungs-Luftdruck durch die Höhenlage niedriger ist, wodurch der Turbolader einen größeren Einfluss hat. Da aber die Umgebungs-Luftdruck auf der Start-Ziel-Gerade gemessen wird, sind die Turboautos von BMW und Ferrari vor allem bei der Bergauf-Anfahrt zur dritten Kurve und auf der folgenden Schönberg-Geraden im Element, denn diese Passagen liegen um rund 60 Meter höher als die Start-Ziel-Gerade.

Trotz Turbomotor: Warum Ferrari-Piloten Geraden fürchten

Ein Faktor sind auch die Temperaturen: Im Lager der BMW-Teams wird man auf kühles Wetter hoffen, denn das kommt dem Ladeluft-Kühler entgegen. Aktuell sieht es aber so aus, als würde die Quecksilber-Säule an beiden Renntagen über die 20-Grad-Marke klettern.

All das gilt grundsätzlich auf für den Ferrari 488 GT3 Evo, doch das Motorenkonzept des AF-Corse-Boliden sorgt dafür, dass der Turbolader einen geringeren Einfluss hat als beim BMW. Dazu kommt, dass man bislang in dieser Saison kaum mit beeindruckenden Topspeeds glänzte.

Eine Erklärung, warum die AVL beim Ladedruck des Ferrari keine Anpassungen vornahm und weiterhin 1,662 bar Ladedruck hat. "Diese Strecke liegt unserem Auto - oder zumindest dem Chassis und dem Aeropaket", erklärt AF-Corse-Ferrari-Pilot Liam Lawson.

"In Hinblick auf die Geschwindigkeit auf den Geraden hatten wir aber dieses Jahr Probleme. Da waren wir oft sogar die langsamsten. Hoffentlich sehen wir dieses Mal nicht so schlecht aus, denn die Kurven liegen unserem Auto ganz gut."

Auch für ihn ist der BMW übrigens Favorit. "Er war dieses Jahr auf den Geraden sehr stark und auf jeder einzelnen Strecke die schnellsten", so der Neuseeländer. "Da helfen die langen Geraden natürlich."

DTM-BoP Spielberg:

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.335 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,089 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.320 kg/1,662 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

DTM-BoP Nürburgring (Sonntag):

Mercedes-AMG GT3: 1.345 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.340 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,135 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.315 kg/1,662 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

McLaren 720S GT3: 1.255 kg/1,539 bar (Ladedruck)

Porsche 911 GT3 R: 1.270 kg/2 x 48 (Restriktor)

Mit Bildmaterial von DTM.

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