Analyse: So werden die Formel-1-Autos 2017 aussehen
Nach dem wichtigen Treffen der Entscheider in der Formel 1 in dieser Woche ist das künftige Design der Rennwagen in aller Munde. Aber wie werden die Formel-1-Autos ab 2017 eigentlich aussehen? Giorgio Piola hat die Erklärung – und anschauliche Zeichnungen!
Foto: Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Die in der Formel 1 engagierten Teams haben sich auf einen Plan verständigt, dass die künftigen Formel-1-Fahrzeuge mit einem entsprechenden Regelpaket um etwa drei Sekunden pro Runde schneller werden sollen.
Noch ist nicht im Detail geklärt, wie diese Maßnahme in die Tat umgesetzt werden soll. Und es ist auch nicht unmöglich, dass bis zur Deadline am 30. April 2016 noch alternative Ideen in den Ring geworfen werden. Doch ein paar Eckdaten sind schon jetzt bekannt.
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Der Automobil-Weltverband (FIA) hat am Mittwoch einige Informationen herausgegeben, auf die man sich im Rahmen der Strategiegruppe und der Formel-1-Kommission geeinigt hatte. Und so lässt sich erahnen, wie groß die Veränderungen sind, die der Sport 2017 erfahren wird.
Was sich verändert
Die neuen Regeln werden das Aussehen der Fahrzeuge dramatisch verändern: Der Frontflügel wird von 1.650 auf 1.800 Millimeter verbreitert, die Vorderreifen wachsen in der Breite um 60 auf 305 Millimeter.
Zudem sollen den Teams im Bereich der Frontflügel-Endplatten mehr Freiheiten eingeräumt werden. Und der Frontflügel an sich soll in Pfeilform zu beiden Seiten nach hinten abgeschrägt werden.
Letzteres ist nicht nur eine kosmetische Maßnahme zur Verschönerung des Gesamtdesigns, sondern dient auch dazu, die Luftströme besser nach hinten zu leiten – auch in der Hoffnung, dass es dadurch einfacher wird, einem anderen Fahrzeug zu folgen.
Die Autos werden breiter
Nicht nur die Reifen werden breiter, auch die Autos – von 1.800 auf 2.000 Millimeter.
Vor allem im Bereich der Aufhängung wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr nach aerodynamischen Gesichtspunkten entwickelt. Das soll sich unter dem neuen Reglement ab 2017 fortsetzen. Dann dürfen Aufhängungselemente um bis zu zehn Grad (bisher: fünf) nach oben oder unten ausgerichtet werden.
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Außerdem kommt es zu einem Comeback der seitlichen Windabweiser, die zur Formel-1-Saison 2009 drastisch verkleinert worden waren. Die genauen Dimensionen sind noch nicht final verabschiedet, aber fest steht schon jetzt: Die Windabweiser werden wieder größer und wichtiger.
Die Teams erhalten so eine zusätzliche Möglichkeit, den Luftfluss um den Seitenkasten und unter dem Unterboden zu steuern.
Der Unterboden und die Breite der Seitenkästen werden künftig von 1.400 auf 1.600 Millimeter festgeschrieben. Und auch die Seitenkästen sollen an ihrer Außenseite – wie der Frontflügel – nach hinten geneigt sein.
Die Form des Unterbodens
Auch die Form des Unterbodens wird einem Wandel unterzogen. Und auch hier erhalten die Designer größere Freiheiten. Das könnte bedeuten, dass uns einige interessante Regelinterpretationen bevorstehen!
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Um Gewicht einzusparen wird die Bodenplatte künftig aus einem anderen Material gefertigt und soll 100 Millimeter weiter hinten ansetzen. Aktuell beginnt die Bodenplatte 330 Millimeter hinter der Mitte der Vorderachse, ab 2017 beträgt der Abstand zur Vorderachse 430 Millimeter.
Diese Änderung wird Auswirkungen auf das Design der Frontpartie der Fahrzeuge haben. Das wiederum hat einen Einfluss auf das Design des Frontflügels, denn es soll ein Effekt erzielt werden wie zur Zeit der „Flexi-Flügel“ in den Formel-1-Saisons 2010-2011.
Was tut sich am Diffusor?
Der Diffusor wird wesentlich größer ausfallen als bisher. Seine Höhe darf künftig 175 statt 125 Millimeter betragen, seine Breite 1.050 statt 1.000 Millimeter.
Die wohl spannendste Neuerung ist jedoch der Punkt, an dem der Diffusor beginnen darf: 175 Millimeter vor der Mitte der Hinterachse. Derzeit setzt der Diffusor auf der Mitte der Hinterachse an.
So sieht der neue Heckflügel aus
Der Heckflügel wird zur Formel-1-Saison 2017 um 150 Millimeter abgesenkt, auf nun 800 Millimeter. Gleichzeitig wird er von 750 auf 950 Millimeter verbreitert.
Außerdem verändert sich das Design der Heckflügel-Endplatten. Die aktuell ziemlich rechteckigen Konstruktionen sollen nach hinten geneigten Endplatten weichen. Gleichzeitig wird der untere Teil der Endplatten nach innen geneigt sein – ungefähr so, wie das bei den Fahrzeugen der ehemaligen Formel Renault 3.5 der Fall war (siehe Bild unten).
Zu guter Letzt: Die Hinterräder werden von 325 auf 405 Millimeter verbreitert.
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