Brawn in Verhandlungen, um Überschneidungen F1 und MotoGP zu vermeiden
Ross Brawn hat sich am Rande des Formel-1-Grand-Prix von Spanien mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta getroffen, um darüber zu sprechen, wie man künftige Überschneidungen von F1- und MotoGP-Rennen vermeiden kann.
Foto: Steven Tee / Motorsport Images
Die ersten 2 Rennen beider Meisterschaften fanden in diesem Jahr am selben Wochenende statt und im Laufe der Saison wird es noch 6 weitere Überschneidungen geben – inklusive des MotoGP-Finales in Valencia und des vorletzten Formel-1-Rennens in Brasilien.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, sagte der neue Motorsportchef der Formel 1, es sei nicht "schlau", in dieser Situation zu sein. Mit Ezpeleta sprach Brawn darüber, "was wir aus den Auswirkungen für uns alle lernen können."
"Wir sind nicht sehr stolz darauf, mit anderen Meisterschaften zu verhandeln, um den besten Weg für die Zukunft zu finden", sagte er. "Es ist schwierig, mit den Daten zu jonglieren und man kann nicht immer das erreichen, was man will, zumindest sprechen wir aber miteinander und versuchen, eine Lösung zu finden."
Brawn gab auch zu, dass er ein Bewunderer der Klassenstruktur der MotoGP sei. "Ich mag die Leistungsgesellschaft der Moto3, Moto2 und MotoGP", sagte er. "Ich denke, es ist interessant, die kommerzielle Seite zu betrachten, die Art, auf die sie die Teams und die Deals strukturieren und, wie es für die Kundenteams funktioniert."
Nur 2 der 10 Top-Fahrer in der MotoGP 2017 – Cal Crutchlow and Danilo Petrucci – haben es in die oberste Klasse geschafft, ohne in den beiden offiziellen Nachwuchsserien gefahren zu sein.
Die Struktur der F1 ist chaotischer und viele Fahrer haben die GP2 (jetzt Formel 2) ganz ausgelassen und kamen direkt aus anderen Klassen wie der Formel 3, GP3 oder Formel Renault 3.5.
"Wir sollten die 22 oder 24 besten Fahrer der Welt in der Formel 1 haben", sagte Brawn. "Es gibt aber kommerzielle Erwägungen und das bedeutet, dass wir das nicht immer schaffen. Es ist ein komplexes Problem, denn man muss die Teams in eine Lage bringen, in der sie diese kommerziellen Entscheidungen nicht treffen müssen. Sie treffen ihre Entscheidungen nur aufgrund der stärksten Fahrer, die sie finden können."
Die finanzielle Situation der Teams etwas mehr auszugleichen, würde jedoch eine Weile dauern, betonte Brawn.
"In der Formel 1 wird es keine Revolution geben, bei der wir plötzlich mit einer großen Veränderung ankommen und alles besser wird. Das wird ein konstanter Prozess sein", sagte er.
"Solange wir nicht genau wissen, in welche Richtung der Sport gehen soll, werden wir keines der großen Dinge ändern. Das ist einfach zu riskant."
Brawn hatte früher angedeutet, dass er auch die Möglichkeit von Rennen ins Auge fassen würde, die nicht zur Meisterschaft zählen, erklärte nun aber, dass das Grand-Prix-Format nicht geändert werden solle.
"Mit moderner Technologie kann man den Sport so verpacken, wie immer die Leute ihn auch sehen wollen", sagte er. "Ich denke 1:40 oder 1:45 Stunden sind für ein Rennen eine großartige Dauer."
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