Cockpitschutz in der Formel 1 ja oder nein – die Geister scheiden sich
Dass ein Cockpitschutz kommt, steht wohl außer Frage. Wie der aussehen wird, steht dagegen noch in den Sternen. Zwei Alternativen wurden bisher getestet, der „Halo“ von Ferrari und der „Aeroscreen“ von Red Bull.
Foto: Red Bull Content Pool
Während der Halo bei kaum jemand gut ankam, gab es für den Aeroscreen nach der ersten Ausfahrt in Sochi etwas mehr Unterstützung, aber natürlich waren auch da die Meinungen geteilt.
Lewis Hamilton: „Wenn sie das machen, sieht das Cockpit aus wie ein Kampfflugzeug. Diese Scheibe sieht aus wie etwas aus... Sie sieht aus wie ein Schild, das die Polizei benutzt, ein Schild gegen Krawallmacher. Da hat man dieses coole, elegante, futuristische Formel-1-Auto und dann diese beschissene Scheibe obendrauf.“
GPDA-Vorsitzender Alex Wurz: „Nur, weil jemand eine Halo über dich spannt, oder eine Art Schutz für deinen Kopf, heißt nicht, dass du weniger Schneid braucht, um Rennen zu fahren und ein weniger guter Fahrer die Weltmeisterschaft gewinnt. Du hast nur Glück, wenn jemand anders ein Rad verliert und es dir auf den Kopf fällt, dann kannst du vielleicht überleben.“
Nico Rosberg: „Wir brauchen ihn sicher. Der Kopf ist die größte Gefahrenzone in unserem Sport. Leider gab es schon Todesfälle und daher ist das ein Gebiet, auf dem wir die Sicherheit vorantreiben müssen. … In den letzten 60 Jahren gab es immer großes Geschrei, genau die gleichen Beschwerden wegen der Optik, die sich zum Schlechten veränderte. Man braucht da nur an die höheren Cockpitwände denken, dass die Leute die Fahrer nicht mehr sahen. Es ist immer das Gleiche. Das müssen wir eben akzeptieren.“
Felipe Massa: „Ich bin dafür, die Sicherheit zu erhöhen. Sei es der Halo oder was auch immer, um sie zu verbessern … Ich habe einen Freund [Jules Bianchi] in der Formel 1 verloren. Ich weiß nicht, ob der Halo etwas für ihn geändert hätte, ich glaube nicht, aber so etwas wollen wir nicht noch einmal sehen.“
Bernie Ecclestone: „Wir werden eine Menge Boxenstopps haben, um die Scheibe zu putzen und dergleichen. Das wird gut sein.“ Optisch gefällt mir keine der beiden Lösungen. Ich finde, man sollte bezüglich eines Cockpitschutzes gar nichts tun“
Fernando Alonso: „Ich denke, es ist für die Sicherheit ein Muss, wir brauchen in diesem Sport momentan keine Helden. Wir haben in den letzten Jahren viele Unfälle gesehen und wahrscheinlich kamen alle Todesfälle in der Formel 1 und anderen Serien durch Kopfverletzungen. Es muss keiner mehr verletzt werden, wenn es eine Lösung gibt, also sollten wir sie einführen. Optisch gefällt mir die Lösung von Red Bull etwas besser, weil sie ästhetischer aussieht.“
Jenson Button: „Ich finde es sieht mit Aeroscreen besser aus als ein normales Formel-1-Auto. Ich glaube, wenn wir uns für die Lösung von Red Bull entscheiden und in ein paar Jahren zurückblicken, werden wir denken, wie komisch die Autos ohne aussahen.“
Daniel Ricciardo: „Es wäre großartig, alles so zu lassen, wie es ist, aber nach den Unfällen, die passiert sind, besonders in letzter Zeit, fände ich es respektlos, es nicht zumindest zu untersuchen. Wen es zur Norm wird, werden sich alle daran gewöhnen. Ich finde nicht, dass es so schlimm ist, wie einige Leute sagen. Die Sicht ist gut und die ersten Einrücken waren gut. Es war definitiv fahrbar.“
Nico Hülkenberg: „Ich finde die Lösung von Red Bull attraktiver als den Halo. Es wird kommen, das können wir nicht vermeiden, also müssen wir anfangen, es zu testen. Es ist sicher unvermeidlich, dass es kommt, also wäre das meine bevorzugte Option.“
Daniil Kvyat: Ich bin hin- und hergerissen. Wenn ich die Alternative betrachte, muss ich nicht überlegen: Der Aeroscreen ist eleganter. Ich finde es aber auch wichtig, was die Fans sagen. Verliert die Formel 1 an Attraktivität, wenn wir so etwas einführen? Aber das sind Entscheidungen, die ich zum Glück nicht treffen muss.“
Niki Lauda: „Was immer wir in Zukunft auch tun, wir müssen sicherstellen, dass wir die DNS der Formel 1 nicht kaputtmachen. Wenn wir mit Autos ankommen, bei denen alles geschlossen ist, man die Fahrer und Helme nicht sieht, dann müssen wir vorsichtig sein.“
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