Konsequenz aus Zhou-Crash: Neue Anforderungen an F1-Überrollbügel
Weil der Überrollbügel von Guanyu Zhou beim Unfall in Silverstone brach, werden die Vorgaben ab 2023 verschärft - Das könnte auch Auswirkungen auf das Design haben
Nach dem Unfall von Guanyu Zhou in Silverstone hat die FIA erste Konsequenzen angekündigt. Ab 2023 sollen strengere Anforderungen an die Überrollbügel von Formel-1-Autos gelten. Dieser war beim ersten Aufprall von Zhou gebrochen.
Bei einer Sitzung der Technischen Direktoren der Formel-1-Teams im Technischen Beratungskomitee der FIA (TAC) wurde genau darüber am Donnerstag diskutiert.
"Die Teams bestätigten ihre Bereitschaft, für 2023 strengere Maßnahmen für die Überrollbügel einzuführen, und die FIA sagte zu, die entsprechenden Analysen abzuschließen und den Teams neue Anforderungen an die Sicherheit der Überrollbügel mitzuteilen", erklärte der Weltverband zu den Ergebnissen der Sitzung.
Geht es dem Alfa-Design an den Kragen?
Im technischen Reglement 2022 wird in Artikel 13.31.1 genau festgelegt, welchen Belastungen die primäre Überrollstruktur standhalten muss. "Darüber hinaus muss jedes Team detaillierte Berechnungen vorlegen, aus denen eindeutig hervorgeht, dass sie in der Lage ist, der gleichen Belastung standzuhalten, wenn die Längskomponente in Vorwärtsrichtung angebracht ist", heißt es weiter.
Letzterer Passus bezieht sich auf das Design der Überrollstruktur, das im Falle von Alfa Romeo von der klassischen Bügellösung abweicht und sowohl aerodynamisch als auch beim Gewicht Vorteile bringen soll. Es bleibt abzuwarten, ob die Untersuchung der FIA ein Verbot dieses Designs nach sich ziehen könnte.
Diese Kräfte muss der primäre Überrollbügel bei Crashtests aushalten Foto: Giorgio Piola
Neue Belastungsgrenzen wahrscheinlich
"Ich denke, das ist wirklich zu begrüßen", betonte der britische Ingenieur. "Wir werden uns also beim nächsten TAC zusammensetzen und es durchgehen, und ich bin sicher, dass die FIA und Alfa Romeo in der Lage sein werden, Feedback zu geben."
"Ich bin auch sicher, dass es eine vernünftige Diskussion geben wird, und wir werden sehen, wohin wir damit gehen wollen." Auf die Frage nach der Wahl des Überrollbügel-Designs von Alfa sagte Egginton: "Das letzte Mal, dass ich an einem Projekt beteiligt war, bei dem ein solcher Bügel verwendet wurde, war 2011, glaube ich. Ich erinnere mich an die Gründe dafür, sie waren sehr spezifisch."
"Natürlich werden wir alle demselben Test unterzogen und müssen ihn bestehen, das ist eine Voraussetzung. Aber ich schätze, das sind die Themen, die im TAC angesprochen werden, um zu sehen, wie wir vorankommen und wie die FIA das sieht."
"Wir haben ein TAC vor uns, also bin ich mir ziemlich sicher, dass die FIA eine Untersuchung durchgeführt haben wird, wahrscheinlich mithilfe von Alfa Romeo selbst. Und wir sind offen dafür, dass uns Fragen dazu gestellt werden, und wir werden so gut wie möglich dazu beitragen, zum Wohle des Sports."
In diesem Punkt gehe es nicht um ein Einzelinteresse, sondern darum, genau zu ermitteln, was passiert ist, und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen: "Gibt es Kriterien, nach denen wir alle Autos fair bewerten können? Würden alle Autos dem standhalten oder nicht? Das muss gründlich geprüft werden."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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