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Formel-1-Technik: Was Ferrari von Aston Martin kopiert hat

Wie sich Ferrari in der Formel-1-Saison 2022 technisch vom Aston Martin AMR22 inspirieren hat lassen und warum das im Motorsport schon Tradition hat

Formel-1-Technik: Was Ferrari von Aston Martin kopiert hat

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Gute Ideen setzen sich häufig durch, gerade in der Formel 1. Denn interessante Ansätze eines Teams finden sich mitunter nur wenig später auch an anderen Fahrzeugen in der Boxengasse. So auch im Fall von Aston Martin: Ein besonderes Merkmal des aktuellen AMR22, der bisher nicht unbedingt durch schieren Speed glänzt, hat es an den Ferrari F1-75 und den Red Bull RB18 geschafft, die beiden Spitzenautos.

Worum es dabei geht? Um kleine Winglets am Kiel des Fahrzeugs unterhalb der Fahrerbeine. Eben solche Winglets hat Aston Martin bereits bei der Präsentation seines AMR22 im Februar gezeigt. Damit versucht das Team, an dieser Stelle des Rennautos zusätzlichen Abtrieb zu gewinnen.

Schon bei der Vorstellung des Ferrari F1-75 waren ebenfalls solche Kiel-Winglets zu sehen. Doch es war nicht unbedingt eine Idee, die Ferrari unabhängig von Aston Martin selbst entwickelt hatte, wie Teamchef Mattia Binotto einräumt.

Binotto räumt ein: Keine Ferrari-Idee

Er erklärt: "An unserem F1-75 findet sich ein Detail, das von einem [anderen] Auto stammt, das wenige Tage vorher präsentiert worden ist." Denn gerade in der ersten Saisonphase komme es entscheidend darauf an, die Konkurrenz und deren Entwicklungen zu beobachten.

Dass sich Designs in der Formel 1 über die Zeit annähern, das ist nicht unüblich - im Gegenteil. Bei Aston Martin und Ferrari lagen aber gerade mal sieben Tage zwischen den jeweiligen Fahrzeugvorstellungen.

Winglets am Kiel des Ferrari F1-75 in der Formel-1-Saison 2022

Winglets am Kiel des Ferrari F1-75 in der Formel-1-Saison 2022

Foto: Giorgio Piola

Ferrari hat also schnell reagiert: Denn vor der Umsetzung am Auto standen zweifelsohne eine digitale Version der Kiel-Winglets sowie Tests in virtuellen Umgebungen und im Windkanal. Erst danach dürfte das Teil produziert worden sein.

Red Bull greift ebenfalls die Aston-Martin-Idee auf

Auch Red Bull hat die Aston-Martin-Idee aufgegriffen, aber nicht so schnell wie Ferrari. Hier zeigt sich die Schwierigkeit unter der Budgetobergrenze, dass technische Entwicklungen mehr denn je priorisiert werden müssen.

Und gerade der Kielbereich unter dem Fahrzeug wird individuell genutzt bei den Teams. Manche zum Beispiel haben dort statt in den Seitenkästen einen Teil der Elektronik untergebracht. So macht es Red Bull. Deshalb findet sich am RB18 an der Vorderseite des Kiels auch eine senkrechte Luftöffnung, damit die dahinterliegenden Komponenten gekühlt werden können.

Vorderrad-Aufhängung und Kiel des Red Bull RB18 in der Formel-1-Saison 2022

Vorderrad-Aufhängung und Kiel des Red Bull RB18 in der Formel-1-Saison 2022

Foto: Giorgio Piola

Red Bull ist auch eines der Teams, die in diesem Bereich eine Federung verwenden. Die Form des Kiels ist also zum Teil auch dadurch vorgegeben.

Und Alpine kopiert ebenfalls ...

Trotzdem ist es Red Bull gelungen, den Kiel insgesamt noch einmal schmaler zu gestalten, damit zu beiden Seiten kleine Winglets angebracht werden konnten. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb es bei Red Bull länger gedauert hat: Das Team konnte nicht einfach nur zwei kleine Luftleitbleche ans Auto schrauben, sondern musste sein Kieldesign überarbeiten.

Was die Winglets an dieser Stelle genau bewirken? Sie verändern den Luftstrom und wie dieser weiter hinten am Fahrzeug auf weitere aerodynamisch relevante Oberflächen trifft. Die Kiel-Winglets könnten zum Beispiel gewünschte Effekte verstärken oder abmildern, zum Beispiel rund um die Öffnungen der Venturi-Kanäle vor den Seitenkästen.

Interessant scheint der Ansatz auf jeden Fall zu sein in der Saison 2022: Mit Alpine hat in Imola ein weiteres Team solche Kiel-Winglets eingesetzt. Sie waren Teil eines größeren Update-Pakets am Fahrzeug von Fernando Alonso.

Weitere Co-Autoren: Giorgio Piola. Mit Bildmaterial von Aston Martin.

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