Formel-1-Technik: So hat Toro Rosso am Top-Speed gefeilt
Toro Rosso hat hart an der Aerodynamik gearbeitet, um die Höchstgeschwindigkeit zu optimieren – Dabei geht das Team unkonventionelle Wege
Foto: Gorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Das Red-Bull-Juniorteam Toro Rosso ist bekannt dafür, keine Angst davor zu haben, in der Formel 1 andere Wege zu gehen als die anderen Rennställe. Das Team hat eine Lösung gefunden, seine Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden signifikant zu verbessern. Sowohl Toro Rosso als auch Red Bull haben mit einem Leistungsdefizit zu kämpfen, weshalb eine clevere Lösung gesucht werden musste.
Dabei standen die Flügel am Fahrzeug im Fokus. In Monza ging Toro Rosso nicht so aggressiv mit dem Thema Abtrieb um wie Red Bull. Dafür haben die Italiener ein einzigartiges DRS-Design entwickelt, das den Unterschied ausmachen kann. Im Kampf um die Positionen im Mittelfeld kann dieses Detail eine wichtige Rolle spielen.
Der Stellmotor des DRS-Systems (roter Pfeil) unterscheidet sich von denen der anderen Teams. Darunter befindet sich nämlich ein maßgeschneiderter Bogen. Hier gibt es ein Beispiel für Lösungen, die andere Teams bevorzugen:
Ferrari SF71H waste exhausts
Photo by: Giorgio Piola
Das Ziel des Designs von Toro Rosso ist es, bei aktiviertem DRS den Klappflügel auf ein bestimmtes Level zu bringen. Der Unfall von Marcus Ericsson hat gezeigt, dass es ein Risiko gibt: Sollte der Flügel ein bestimmtes Level erreichen, kann der Fahrer das System wegen des Luftwiderstandes nicht wieder deaktivieren. Folge war der schwere Crash des Schweden mit mehreren Überschlägen.
Das System von Toro Rosso stellt sicher, dass so ein Fall gar nicht erst eintreten kann. Deshalb kann das Team auch aggressiver mit dem DRS-Flügel experimentieren. Toro Rosso hat das Risiko einer Fehlfunktion minimiert und muss deshalb nicht aufpassen, ein gewisses Level zu überschreiten.
Der Unterboden
Die Flügel sind aber nicht die einzigen Teile, denen sich Toro Rosso gewidmet hat. Der Unterbodenbereich an den Hinterrädern gehört zu denen, die in der Formel 1 am intensivsten weiterentwickelt wurden. Es gibt Kerben, Schlitze, Flügel, Verstrebungen und verschiedene geometrische Formen der Oberflächen. So soll der Luftstrom beeinflusst und optimiert werden, der auf die Hinterreifen trifft. Außerdem wird so auch der Effekt des Diffusors verändert.
Die Unterbodenkante von Toro Rosso wurde nach oben gepresst. Die Komponenten am hinteren Ende der Platte beeinflussen den Luftstrom massiv in seiner Zirkulation am Hinterreifen. Auch so hat sich Toro Rosso bereits Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.