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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Toto Wolff

Warum Mercedes der heimliche Sieger ist beim Australien-Grand-Prix der Formel 1 2022 und Toto Wolff bei allen Sorgen auch ein Grinsen im Gesicht tragen kann

Toto Wolff, Team Principal and CEO, Mercedes AMG

Foto: Steve Etherington / Motorsport Images

Liebe Leser,

Hand aufs Herz: An diesem Montag nach dem Australien-Grand-Prix 2022 in Melbourne hatten wohl die meisten unter Euch einen anderen Protagonisten in dieser Montagskolumne erwartet.

Und ja, Charles Leclerc wäre nach seinem "Grand Slam" natürlich prädestiniert für die Titelrolle in diesem Text. Aber: Er ist es nicht geworden, und ich will gerne erklären, warum ich statt ihm Toto Wolff nominiert habe.

Dazu folgende Einstiegsfrage: Schon mal einen Blick auf den aktuellen WM-Zwischenstand riskiert?

Bereits seit dem Auftaktrennen in Bahrain belegt Mercedes nämlich den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung, hat als einziges Team bisher in allen drei Rennen mit jeweils beiden Autos gepunktet. Lewis Hamilton und George Russell waren auch je einmal bei der Siegerehrung dabei.

Der Silberpfeil ist nicht der Schnellste, aber er läuft und läuft ...

Dabei ist das eigentlich gar nicht drin für Mercedes. Rein vom Speed her sortiert sich die Sternmarke mit dem W13-Silberpfeil höchstens auf P3 im Formel-1-Ranking 2022 ein, hat mehrere Zehntel Rückstand auf Red Bull und noch einen Tick mehr auf Ferrari. Vor allem aber hat Mercedes eines: ein bockiges Auto, das Fahrern und Ingenieuren sehr viel abverlangt.

Eine Sache jedoch hat Mercedes der Konkurrenz mit dem W13 voraus: So schwierig das Fahrzeug abzustimmen sein mag und so sehr es hüpft auf den Geraden, zuverlässig ist der Neuwagen von Hamilton und Russell, die Fahrer sind es ebenso.

In Zahlen ausgedrückt: Als einziges Team hat Mercedes bisher mit beiden Fahrern die maximale Rennrundenzahl zurückgelegt, nämlich jeweils 165. Russell weist mit 2.388 Gesamtkilometern zudem die aktuell größte Laufleistung der Saison 2022 auf. (Weitere Statistiken in der Formel-1-Datenbank abrufen!)

Mercedes ist zur Stelle, wenn Ferrari und Red Bull patzen

Viel entscheidender aber ist: Dank dieser Zuverlässigkeit war Mercedes immer zur Stelle, wenn die Konkurrenz gepatzt hat. Und das kam bereits in zwei von drei Rennen vor: In Bahrain fielen Max Verstappen und Sergio Perez durch technisches Versagen aus. In Australien verabschiedete sich Carlos Sainz per Fahrfehler und Verstappen musste erneut vorzeitig abstellen.

Mercedes rückte jeweils auf und staubte ab, steht in der WM sogar vor Red Bull, das ein Siegerauto hat und bisher immer in der ersten Startreihe vertreten war. Doch das alleine reicht halt nicht in der Formel 1 2022, wie Verstappen und Co. gerade schmerzlich erfahren müssen.

Da kann man als Mercedes-Teamchef Toto Wolff schon mal ein Grinsen im Gesicht tragen, zumal man bei der Sternmarke davon ausgeht, im weiteren Saisonverlauf noch erhebliche Fortschritte mit dem W13 machen zu können. Das gilt zwar auch für die Konkurrenz – aber die hat in der Anfangsphase schon mehr Punkte liegen lassen als gedacht. Und das könnte sich später noch rächen.

Wenn der Mercedes W13 noch in Gang kommt, dann ...

Denn abschreiben sollte man Mercedes in diesem Jahr noch nicht. Irgendwann kriegen die Weltmeister-Ingenieure in Brackley und Brixworth den Rennwagen schon eingenordet.

Oder wie es Toto Wolff selbst ausdrückt: "Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen. Ob in zwei Rennen, in fünf oder bis zum Ende der Saison, das weiß ich nicht." Und: "Wenn wir das Potenzial des Autos entfalten, dann sind wir zurück im Spiel."

Das sollte den Wettbewerbern zu denken geben. Denn wenn der Mercedes tatsächlich schneller wird, so wie sich Toto Wolff das vorstellt, dann ist die Ausbeute aus den drei ersten Rennen vielleicht noch Gold wert.

Da kann Red-Bull-Teamchef Christian Horner lange sagen, er hat lieber ein schnelles Auto, das noch zuverlässig werden muss als das umgekehrte Szenario. Denn er muss erst einmal zusehen, die durch die schlechte Haltbarkeit verlorenen Punkte wieder reinzuholen. Unter Druck steht also vor allem Red Bull.

Jetzt mal wirklich: Mercedes ist der Underdog

Das passt übrigens perfekt zur selbst auferlegten Underdog-Rolle, die Mercedes ja schon seit Jahren spielt: Dieses Jahr ist das Team bisher tatsächlich der Außenseiter und schneidet am Renntag wahrhaftig besser ab als erwartet. Fehlt nur noch ein Auto, das einigermaßen mithalten kann, und aus dem Zweikampf zwischen Ferrari und Red Bull wird vielleicht noch ein Dreikampf.

Ferrari ist vorne, dann kommt Red Bull, Mercedes ist dritte Kraft

Ferrari ist vorne, dann kommt Red Bull, Mercedes ist dritte Kraft

Foto: Carl Bingham / Motorsport Images

In jedem Fall lässt sich eine Niederlage, die nicht ganz so schlimm ausgefallen ist wie befürchtet, natürlich leichter verkaufen als der x-te technische Zwischenfall, der wichtige Punkte kostet. Deshalb kann sich Toto Wolff nach dem Melbourne-Rennen wie ein Sieger fühlen. Schlecht geschlafen hat er sicher nicht.

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Und wer nach dem Rennen in Australien gar nicht gut geschlafen hat? Das erfahren Sie wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Ihr
Stefan Ehlen

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