Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Interview

Kevin Schwantz im Interview: "Ich mag die Sprintrennen sehr gerne"

Kevin Schwantz ist ein Fan des neuen Sprintformats in der MotoGP - Warum die Serie aus seiner Sicht trotzdem unter Zuschauerschwund leidet

Kevin Schwantz im Interview: "Ich mag die Sprintrennen sehr gerne"

Im Gespräch mit den spanischen Kollegen von 'Motorsport.com' wirft Kevin Schwantz, vor genau 30 Jahren Weltmeister in der 500ccm-Klasse, einen Blick auf den aktuellen Stand der MotoGP - eine Ära, die durch die Umgestaltung des Grand-Prix-Wochenendformats und die Einführung der Sprintrennen geprägt ist.

Frage: "Wie hätten Sie sich gefühlt, wenn Sie auch an Samstagen hätten fahren müssen?"

Kevin Schwantz: "Zunächst einmal mag ich diese kurzen Rennen sehr gerne. Zu meiner Zeit wäre es schwierig gewesen, was die Abstimmung angeht, und wahrscheinlich würden wir am Sonntag immer noch daran arbeiten."

"Aber was das Spektakel angeht, finde ich das Format sehr gut. Die Motorräder verhalten sich am Samstag viel besser als am Sonntag, weil die Reifen viel weniger abbauen und weil das Gewicht des Kraftstoffs halbiert wird. Die Motorräder am Samstag sind gewissermaßen die echten Rennmaschinen."

Frage: "Eher wie die Motorräder, die Sie früher gefahren sind?"

Schwantz: "Wir hatten nicht so viel Benzin dabei wie heute, aber unsere Motorräder verhielten sich in den letzten Runden ganz anders als in den ersten. Die Idee war, es so konstant wie möglich zu machen, aber das hat sich nicht geändert."

Frage: "Einige Fahrer haben sich sehr über die Aggressivität anderer Fahrer beschwert, besonders zu Beginn der Sprints. Sehen Sie das auch so?"

Schwantz: "Es scheint, dass jetzt alles viel mehr davon abhängt, was man in den ersten vier oder fünf Runden macht. Man muss also aggressiv sein und in diesem Moment so viele Plätze wie möglich gutmachen."

"Und der Gedanke, dass sie weniger Zeit haben, um zurückzukommen, weil es weniger Runden gibt, geht in den Köpfen der Fahrer herum."

Suzuki wird es bei erneutem Comeback schwer haben

Frage: "Wird Suzuki in der Weltmeisterschaft vermisst?"

Schwantz: "Vielleicht war dieses neue Format nicht das geeignetste für ein Team ohne externes Sponsoring. Alles wurde von der Fabrik gemacht. Aber sie werden sehr vermisst. Wenn ich an den Wochenenden gefragt werde, wen ich gewinnen sehen möchte, muss ich jetzt erst darüber nachdenken."

"Wieder in die MotoGP zurückzukehren, wird auf jeden Fall nicht so einfach wie damals. Und je länger es dauert, desto schwieriger wird es, verlorenen Boden wieder gutzumachen. Suzuki fuhr Rennen, um die Marke bekannt zu machen, um Respekt zu bekommen. Aber auch, weil man hier eine Menge lernt."

Frage: "Der neue kaufmännische Leiter der Meisterschaft wurde jüngst vorgestellt. Was fehlt noch, damit die Weltmeisterschaft wieder so attraktiv wird wie früher?"

Schwantz: "Ich dachte immer, dass alles vom Fernsehen abhängt. Liberty Media hat seit der Übernahme der Formel 1 sehr gut gearbeitet. Sie haben sie gerettet und an die Leute gebracht. Se haben es geschafft, sie zu zeigen."

"Die Idee und Umsetzung von 'Drive to Survive' war brillant. Ich habe Freunde, die noch nie einen Formel-1-Grand-Prix gesehen haben, und jetzt sind sie ganz wild darauf, zu einem Rennen zu gehen. Und das nur wegen Netflix."

"Sie fragen mich, warum ich die Serie nicht gesehen habe, und ich sage ihnen, dass ich mir nicht einmal ein ganzes Rennen ansehen kann. Ich schaue mir nur die Ergebnisse an und denke: 'Oh, Verstappen hat wieder gewonnen - was für eine Überraschung'."

Was die Formel 1 aktuell besser macht als die MotoGP

"Der Rennfaktor, der Wettbewerb zwischen den Fahrern, ist nicht so groß und liegt unter dem der MotoGP. Aber Liberty hat es sehr gut verstanden, das Bedürfnis zu wecken, die Formel 1 zu verfolgen und alles zu tun, um Tickets zu bekommen."

"Ich war vergangenes Jahr beim Rennen in Austin vor Ort, weil ich von Jost Capito (ehemaliger Chef von Williams; Anm. d. R.) eingeladen worden war. Die Rennstrecke war voll von Attraktionen, Musikern und Schauspielern. Ich denke, diese berühmten Leute schaffen das Bedürfnis, dabei sein zu wollen."

Kevin Schwantz

Aus Schwantz' Sicht hat Valentino Rossi Rücktritt eine große Lücke hinterlassen

Foto: Motorsport Images

Frage: "Liberty hat vor allem auf die Verbreitung der Formel 1 in den USA gesetzt. Wie war Ihr Leben hier, als Sie Rennen fuhren und auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere waren?"

Schwantz: "Zu meiner Zeit waren wir Fahrer in der Weltmeisterschaft überall auf der Welt bekannt, außer in Amerika."

"Hier wusste niemand, wer ich war, außer ich ging zu einem Motorradhändler. Das war gut, denn dann konnte man nach Hause gehen und ein eigenes Leben führen. Ich möchte mir Valentino (Rossi) in Italien nicht einmal vorstellen, denn ich glaube, dass er dort nicht einmal das Haus verlassen kann."

Frage: "Glauben Sie, dass es heute an einer Generation von Fahrern wie Ihrer, Rainey, Doohan, oder wie Rossi, Lorenzo, Pedrosa und Stoner fehlt?"

Schwantz: "Die Menge an Fans, die Valentino hatte, hat diese Disziplin verändert. Ehrlich gesagt dachte ich, dass ein Team mit seinem Namen (VR46) irgendwie dazu dienen würde, seine Präsenz zu erhalten. Aber das ist nicht ganz so der Fall, und die Lücke, die er hinterlassen hat, ist riesig."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Rivola bei Aprilia: "Meine Mission ist es, den WM-Titel zu erringen"
Nächster Artikel Warner Bros. arbeitet an einem von der MotoGP inspirierten Spielfilm

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland