Quartararo auf Yamaha direkt in Q2: Eintagsfliege oder echter Aufwärtstrend?
Fabio Quartararo am Misano-Freitag zweimal in den Top 10 und erstmals seit langer Zeit wieder mit Spaß am Fahren - Alex Rins lobt neues Yamaha-Chassis
Fabio Quartararo klassierte sich am Misano-Freitag auf P5 und P9
Foto: Motorsport
Eintagsfliege oder echter Aufwärtstrend? Am Trainingstag des MotoGP-Wochenendes zum San-Marino-Grand-Prix in Misano ist Yamaha-Pilot Fabio Quartararo der direkte Q2-Einzug gelungen. Im entscheidenden Training am Freitagnachmittag belegte der MotoGP-Weltmeister von 2021 die neunte Position. Das reichte, um im Qualifying am Samstag auf das Q1-Segment verzichten zu dürfen.
Im ersten Freien Training am Freitagvormittag hatte Quartararo sogar die fünfte Position belegt. Die große Frage ist jetzt: Geht es bei Yamaha wirklich (endlich) voran? Oder aber ist das gute Abschneiden am Freitag nur eine Folge davon, dass der japanische Hersteller erst vor knapp zwei Wochen einen Privattest auf dem Kurs in Misano eingelegt hat?
Quartararo, dessen zuvor letzter direkter Q2-Einzug im Mai dieses Jahres in Le Mans gelungen war, sagt: "Es ist lange her, dass ich mich beim Fahren so wohlgefühlt habe wie heute. Das hat Spaß gemacht. Das Gefühl ist einfach ein ganz anderes, wenn du zu Beginn einer Session siehst, dass du Dritter, Vierter, Fünfter bist. So kann ich das Fahren wieder genießen. Im Qualifying werden wir die dritte Startreihe anpeilen. Das wäre gut."
Trotz P5 am Vormittag und P9 am Nachmittag verrät Quartararo: "Was die Pace betrifft, habe ich ein gutes Gefühl. Die eine schnelle Runde ist aber immer noch ein Problem bei uns." Damit meint er weniger das Fahrgefühl als vielmehr die Tatsache, dass "wir mit frischen Reifen nur dreieinhalb Zehntelsekunden schneller sind als mit Reifen, die schon sieben Runden alt sind. Die anderen Hersteller verbessern sich da um fast eine Sekunde".
Alex Rins lobt neues Chassis
Quartararos Teamkollege Alex Rins reihte sich am Misano-Freitag zwar in beiden Sessions nur auf P17 ein. Aber auch der Spanier ist durchaus zufrieden. "Wir haben heute ein neues Chassis ausprobiert. Und ich muss sagen, das funktioniert ganz gut", sagt Rins, der sich und Yamaha damit "auf einem guten Weg" sieht.
Auf Nachfrage, was genau ihm am neuen Chassis der M1 besser gefällt, antwortet der Yamaha-Werkspilot im ersten Jahr: "Es ist ein bisschen agiler. Im bisherigen Verlauf der Saison hatten wir immer das Problem, dass sich das Motorrad nicht gut umlegen ließ. Am Kurvenausgang mussten wir stets eine weitere Linie fahren als wir eigentlich wollten, weil das Bike so schwer war."
Alex Rins lobt das bessere Handling des neuen Chassis der M1
Foto: Motorsport Images
Mit dem neuen Chassis sei die Yamaha vor allem "in den schnellen Richtungswechseln der Kurven 1, 2 und 3 ein bisschen agiler", wie Rins mit Verweis auf das Misano-Layout beschreibt. Im Vergleich zum Test vor knapp zwei Wochen war er am Freitag "eine Sekunde schneller", wie er sagt. Überbewerten will Rins das aber nicht: "Man kann es nicht ernsthaft vergleichen, weil des Gripniveau der Strecke jetzt schon viel besser ist."
Dass er trotz seines guten Gefühls, und des von ihm beschriebenen Rundenzeitensprungs im Vergleich zum Test, am Trainingstag nicht über P17 hinausgekommen ist, das erklärt Rins so: "Hinsichtlich der Abstimmung haben wir es mit einer Kombination aus der Abstimmung vom Test und der Abstimmung vom Aragon-Wochenende probiert. Das hat aber nicht so gut funktioniert wie ich es mir gewünscht hätte."
Nicht nur Rins, auch Quartararo probierte am Freitag in Misano für einige Runden die Yamaha mit dem neuen Chassis. Er aber bezeichnet den Unterschied damit als gering. Angesprochen darauf, dass Rins in seiner Medienrunde das bessere Handling herausgestellt hat, antwortet Quartararo: "Diesen Eindruck hatte ich nicht. Ja, es hilft ein bisschen am Limit, aber bezogen auf das Handling hilft es nicht wirklich."
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