WRC-Champion Sebastien Ogier: In die Freude mischt sich Wehmut
Sebastien Ogier bejubelt WRC-Titel Nummer acht, doch in die Freude mischt sich auch Traurigkeit über das Ende der Zusammenarbeit mit Beifahrer Julien Ingrassia

Denn Ogier wurde bewusst, dass in diesem Moment nicht nur seine Karriere als Vollzeitfahrer in der Rallye-WM endete, sondern auch eine sehr wichtige Ära in seinem Leben: Denn die Rallye Monza war die letzte seines Beifahrers Julien Ingrassia, der Ogier bisher durch seine komplette Karriere begleitet hat, nun aber den Helm an den Nagel hängen wird.
"Es ist schwer, die Emotionen an einem solchen Tag in Worte zu fassen, aber am meisten freue ich mich heute für Julien", sagt Ogier der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'. "Wir freuen uns sehr, sind aber auch ein bisschen traurig, und zwar mehr als nur ein bisschen. Wir wissen, dass dies das Ende dieser fantastischen Reise ist. Julien war ein großer Teil dieser Erfolgsgeschichte. Ich habe ihm auf der Ziellinie gesagt, dass ich ihn vermissen werde."
Abschiedshelm kommt erst kruz vor Schluss zum Einsatz
Ogier schmerzte in diesem Moment auch ein wenig die Tatsache, dass er Ingrassia ein besonderes Abschiedsgeschenk erst kurz vor dem Ende der gemeinsamen Reise überreichen konnte. "Als wir 44 Punkte Vorsprung hatten, habe ich einen Helm für ihn vorbereitet", verrät Ogier. "Bei den letzten Rallyes konnte ich den Titel nicht einfahren, weshalb wir den Helm nicht benutzen konnten. Am Ende musste ich bis zur letzten Prüfung der Rallye warten."
"Nächstes Jahr fahre ich zumindest nur ein paar Rallyes, aber sonst habe ich keine wirklichen Pläne", sagt Ogier, der mit seiner Entscheidung zum schrittweisen Rückzug aus der WRC im Reinen ist. "Jede gute Sache im Leben hat ein Ende, und ich bin zu keinem Zeitpunkt traurig über diese Entscheidung. Es fühlt sich völlig richtig an, dies jetzt zu tun."
Ogier: "Mal sehen, was die Zukunft bringt"
"Mal sehen, was die Zukunft für mein Leben bringt. Ich habe das Gefühl, dass ich diese Pause und Zeit für mich selbst brauche, um wieder mehr Motivation für den Motorsport zu entwickeln", sagt Ogier, der einen Start bei den 24 Stunden von Le Mans ins Auge gefasst hat und Anfang des Monats in Bahrain erstmals ein Hypercar von Toyota getestet hatte.
Beinahe wäre Ogiers märchenhafter Saisonabschluss aber in einem Desaster geendet. Bei der ersten Wertungsprüfung des Sonntags schrammte er mit dem Rechten Vorderrad an einer Betonbarriere entlang und konnte dabei von Glück sagen, dass dies folgenlos blieb.
"Ja, Glück gehört zu diesem Sport", sagt Ogier."Ich habe diese Barriere nur gestreift. Ein paar Millimeter weiter, und die Felge wäre gebrochen oder es hätte zumindest einen Reifenschaden gegeben."
"Ich wusste, dass es kein großer Einschlag war, denn ich habe ihn fast nicht gespürt. Trotzdem habe ich ständig auf mein Armaturenbrett geschaut, um zu sehen, ob ich einen Reifenschaden habe. Ich war ziemlich erleichtert, als ich sah, dass ich keinen Reifenschaden hatte und normal weiterfahren konnte", blickt der alte und neue Weltmeister auf diese Schrecksekunde zurück.
Mit Bildmaterial von Toyota Gazoo Racing.
WRC Rallye Monza 2021: WM-Titel Nummer acht für Sebastien Ogier!
Elfyn Evans verpasst WRC-Titel: "Hätte nicht mehr geben können ..."
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir Dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen Dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.