F1-Simulatorfahrer erklärt: Virtuelle Rennen sind "etwas ganz Anderes"
Esteban Gutierrez, seit 2018 Simulatorfahrer für Mercedes, zieht den Vergleich zum Sim-Racing daheim und verrät, welch positive Seiten er der Corona-Krise abgewinnt
Auch Esteban Gutierrez, Simulator- und Entwicklungsfahrer bei Mercedes, bekommt die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. "Es ist natürlich eine radikale Veränderung für uns alle", sagt der Mexikaner, der seine letzte volle Formel-1-Saison im Jahr 2016 für Haas bestritt. Langweilig ist ihm aber nicht - im Gegenteil.
"Wir sind jetzt mehr denn je miteinander vernetzt. Das Arbeitsvolumen hat somit sogar zugenommen", sagt er im Podcast 'F1 Nation'. "Wir Fahrer versuchen natürlich, weiter zu trainieren und aktiv zu bleiben, zum Beispiel via E-Sports. Das hilft mir, meine Schärfe zu behalten. Insofern kann ich auch positive Seiten erkennen."
Seine Erfahrung im Simulator helfe ihm bei virtuellen Rennen aber nur bedingt, erklärt der 28-Jährige: "Der Simulator des Teams ist viel wissenschaftlicher. Darin haben wir unsere Autos mitentwickelt. Der Grad an Realismus ist unglaublich - in Bezug auf die Charakteristik des Autos, wie es sich anfühlt, wie es fährt."
Das sei schon herausfordernd, mache aber auch großen Spaß, schwärmt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Eine große Rolle spielt dabei auch, wie wir in der Lage sind, mit unseren Fans, unseren Followern zu interagieren. Das ist eines der Dinge, die ich am meisten genossen habe." Denn trotz der Ferne sei die virtuelle Nähe groß.
"Ich kann Rennen fahren, mich mit anderen messen und zur gleichen Zeit mit meinen Followern sprechen. Sie können Fragen stellen, sie können mein Gesicht sehen, weil ich keinen Helm trage, der meinen Ausdruck verdeckt. Ich denke, das ist ein sehr positiver Effekt - nicht nur für die Fans. Ich für meinen Teil genieße das sehr."
Mit Bildmaterial von LAT.
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