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Nachträgliche Strafe: Charles Leclerc verliert Platz sechs in Japan

Doppelte Strafe für Charles Leclerc: Der Ferrari-Pilot erhält für den Unfall mit Max Verstappen und die folgenden Runden gleich zwei Zeitstrafen und verliert Platz sechs

Charles Leclerc wurde nach dem Großen Preis von Japan gleich doppelt bestraft. Für seinen Crash mit Max Verstappen in der ersten Runde kassierte er eine Fünf-Sekunden-Strafe. Weil er anschließend nicht an die Box kam, um seinen defekten Frontflügel zu wechseln, gab es eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe. Durch die insgesamt 15 Strafsekunden fällt er im Klassement eine Position zurück.

Leclerc wird nun als Siebter gewertet, Platz sechs erbt Renault-Pilot Daniel Ricciardo. Die Entscheidungen sind durchaus etwas kurios, denn zum einen gab es während des Rennens zunächst die Mitteilung der Rennleitung, dass für den Crash mit Verstappen nicht einmal eine Untersuchung notwendig sei. Letztendlich entschied man sich aber doch für eine Untersuchung - und sogar für eine Strafe.

In der Begründung heißt es: "Auto #16 [Leclerc] und Auto #33 [Verstappen] fuhren Seite an Seite, als sie in der ersten Runde Kurve 1 durchquerten und auf Kurve 2 zufuhren. Auto #16 war innen. Als die Autos den Scheitelpunkt von Kurve 2 erreichten, war Auto #33 leicht vorne und blieb außen und ließ innen so genug Platz. Aber Auto #16 verlor wegen des vorne fahrenden Autos Grip."

Dadurch habe Leclerc "abrupt untersteuert" und Verstappen getroffen und von der Strecke geräumt. Obwohl die Rennkommissare einräumen, dass es "keine Absicht" gewesen sei, hätte Leclerc laut dem Urteil wissen müssen, dass er hinter einem anderen Auto Grip verliert. Daher sei der Monegasse "überwiegend" für den Unfall verantwortlich gewesen. Zudem erhielt Leclerc zwei Strafpunkte für den Zwischenfall.

Warum Ferrari Leclerc nicht sofort an die Box holte

Auch die zweite Situation war etwas undurchsichtig, weil hier ebenfalls zunächst keine Untersuchung eingeleitet wurde. Diese folgte erst später. Außerdem wurde Leclerc während des Rennens nicht die sogenannte "Spiegelei-Flagge" gezeigt, die einem Fahrer signalisiert, dass er an die Box kommen soll. Rennleiter Michael Masi verrät allerdings, dass Leclerc sehr wohl die Anweisung bekam, seinen defekten Flügel zu tauschen.

 

Masi erklärt, dass er zunächst davon ausging, dass Ferrari Leclerc sofort an die Box holen würde. "Sie haben sich dagegen entschieden, und anschließend erhielt Ferrari die Anweisung, Charles' Auto an die Box zu holen, was sie dann auch getan haben", so Masi. Gefährlich war die Situation, weil sich in Runde zwei Teile des beschädigten Flügels lösten und die dahinter fahrenden Autos trafen.

Man habe Ferrari daraufhin angewiesen, den Flügel zu tauschen, weil sich noch mehr Teile lösen könnten. In der Begründung der Strafe heißt es: "Während Runde zwei [...] teilte das Team dem Rennleiter mit, man werde das Auto am Ende der Runde an die Box rufen." Nachdem sich die lockeren Teile des Frontflügels lösten, habe man bei Ferrari jedoch gedacht, dass das Thema damit erledigt sei.

Zusätzliche Geldstrafe gegen Ferrari

Im Urteil heißt es: "Das Team hatte den Eindruck, dass das Auto jetzt in einem sicheren Zustand wäre. Obwohl man dem Rennleiter sagte, dass Auto würde an die Box kommen, wiesen sie Auto #16 an, auf der Strecke zu bleiben und nicht an die Box zu kommen. In Runde drei wies der Rennleiter das Team an, das Auto für eine Inspektion an die Box zu holen." Dieser Anweisung kam Ferrari schließlich auch noch.

Die Strafe gab es dafür, dass man Leclerc nicht an die Box holte, obwohl ein Schaden klar sichtbar war, und weil man ihn zusätzlich eine weitere Runde auf der Strecke ließ, obwohl man der Rennleitung etwas anderes zugesagt hatte. So habe Ferrari eine "unsichere Bedingung auf der Strecke" geschaffen, die wegen der abfallende Teile fast zu einem "großen Zwischenfall" geführt hätte.

Einige Teile beschädigten den rechten Spiegel von Lewis Hamiltons Mercedes, andere landeten im Bremsschacht von Lando Norris' McLaren. Ferrari muss zusätzlich 25.000 Euro Strafe zahlen. Teamchef Mattia Binotto erklärt, dass man Leclerc nicht an die Box holte, weil dieser per Funk das Feedback gab, dass der Bolide auch mit dem Schaden noch fahrbar sei.

Pace von Leclerc war noch gut

"Von außen sahen war, dass der Flügel kaputt war. Wir wussten, dass wir ihn zu einem Zeitpunkt wechseln müssen" räumt Binotto ein. Man wollte den Stopp allerdings noch hinauszögern, weil Leclerc noch "die richtige Pace" gehabt habe. "Aber dann bat uns die FIA, ihn aus Sicherheitsgründen hereinzuholen. Die Entscheidung haben wir sofort akzeptiert", beteuert Binotto.

 

"Die Rennkommissare sind der Meinung, wir hätten früher stoppen sollen, und dafür wurden wir bestraft", erklärt er. McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat Verständnis für die Strafe und erklärt, dass Ferrari mit der Aktion auch die Sicherheit der anderen Piloten riskiert habe. "Als seine Endplatte explodierte, verfingen sich leider Teile des Ferrari in unserem Bremsschacht", berichtet er.

"Die Bremstemperaturen gingen durch die Decke, daher mussten wir [Norris] an die Box holen und [den Bremsschacht] reinigen. Dann war das Rennen vorbei", so Seidl. Norris beendete das Rennen auf Platz 13 und verpasste damit trotz eines starken Starts die Punkte.

Weitere Co-Autoren: Scott Mitchell. Mit Bildmaterial von LAT.

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