Ocon hadert mit Strafe: Alpine-Form in Spa "mega"
Warum Esteban Ocon beim Grand Prix in Spa vom "besten Qualifying" in der Formel-1-Saison 2022 spricht und was sich Fernando Alonso im Rennen ausrechnet
Auf dem Papier sind es die Plätze fünf und sechs für Alpine. Und darauf ist Esteban Ocon sehr stolz. Er spricht vom "besten Qualifying" seines Teams in der Formel-1-Saison 2022, und zwar "in jeglicher Hinsicht". Denn was die Qualifikation in Ungarn mit den gleichen Endpositionen für Ocon und Fernando Alonso noch übertroffen habe, das sei der perfekte Einsatz der beiden A522 in Spa gewesen, sagt Ocon.
Er erklärt: "Wir haben in Q1 und in Q2 jeweils nur einen Reifensatz gebraucht. Das ist uns bisher in diesem Jahr noch nie gelungen. Auch in Q3 haben wir nur einen Reifensatz verwendet. Das war eigentlich nicht geplant, ist aber ein Bonus."
"Hinzu kam noch der Windschatten durch Fernando, was mir zu einer ordentlichen Runde verholfen hat. Damit haben wir zwei Zehntel gewonnen", sagt Ocon.
Sein Fazit: "Wir haben das Qualifying gut auf den Punkt gebracht. Die Performance war mega. Und damit kann man zufrieden sein."
Ocon verkürzt im Qualifying-Duell gegen Alonso
Noch dazu, wo es Ocon zum sechsten Mal in diesem Jahr gelungen ist, im Qualifying besser abzuschneiden als Alonso. In Zahlen ausgedrückt: Mit 1:45.180 Minuten in Q3 blieb er um 0,188 Sekunden vor seinem Alpine-Teamkollegen, und das bei 1,5 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit und drei Zehnteln Vorsprung auf Lewis Hamilton im Mercedes.
Für Ocon aber hat die Sache einen Haken: Weil er überzählige Motorenkomponenten verwendet, wird er in der Startaufstellung zum Belgien-Grand-Prix zurückversetzt. Er sei deshalb "wirklich enttäuscht", meint Ocon. "So etwas ist dann unglücklich und schwer zu verdauen."
"Aber: Das Ziel lautet, im Rennen noch in die Top 10 zu fahren. Das Auto ist schnell und kann das schaffen. Und um mich herum stehen einige schnelle Autos, die sich nach vorne kämpfen werden. Ich schaue mir an, wie die das machen und versuche dranzubleiben."
Alonso profitiert von den Strafen und rückt vor
Doch Ocons Pech ist Alonsos Glück: Der zweimalige Formel-1-Weltmeister profitiert von der Rückversetzung seines Teamkollegen und auch von den weiteren Strafen gegen Max Verstappen und Charles Leclerc. Ergebnis: Alonso belegt den dritten Platz in der Startaufstellung.
"Das ist natürlich eine großartige Ausgangslage", sagt Alonso. "Mehr war nicht drin, weil die Leute davor eh viel schneller sind. Wir haben also unser Maximum erreicht."
"Hoffentlich läuft es im Rennen besser als in Kanada. Da sind wir von P2 losgefahren, haben aber ein paar Fehler gemacht. Dieses Mal wollen wir unsere gute Startposition umsetzen, am besten mit einem sauberen Rennen. Der Reifenverschleiß ist ein bisschen das Fragezeichen, aber so ist es für alle."
Was realistisch drin ist für Alpine im Rennen
Ihm sei aber klar, dass es für Alpine schwierig werden könnte, einen Podestplatz über die Distanz zu bringen. "Wir haben starke Gegner hinter uns", meint Alonso. "Die beiden Mercedes sind im Renntrimm normalerweise sehr stark. Auch Verstappen wird irgendwann in die Top-3-Positionen vordringen."
Realistisch ist aus seiner Sicht "wohl ein Top-5- oder Top-6-Ergebnis", sagt Alonso. "Das ist unsere wahre Position. Irgendwann werden wir in diese Region zurückfallen. Je nach dem, ob beim Start etwas passiert, geht es vielleicht auch etwas besser aus. Vielleicht berühren sich ja Checo [Perez] und Carlos [Sainz] in der ersten Kurve und ich habe dann freie Fahrt!"
Mit Bildmaterial von circuitpics.de.
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