Antonio Giovinazzi: Komplettes Rennen ohne Boxenfunk
Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi beschreibt seinen Russland-Grand-Prix als "ein Chaos", nachdem der Funkkontakt zum Team bereits kurz nach dem Start abbrach
Während sich Kimi Raikönnen in Sotschi über Platz acht freuen durfte, erlebte sein Alfa-Romeo-Teamkollege Antonio Giovinazzi ein Formel-1-Rennen zum Vergessen. Schon kurz nach dem Start kam es zum ersten Zwischenfall: Der Italiener kollidierte mit dem Haas von Mick Schumacher und fiel auf Platz 19 zurück.
"Ich hatte eine Berührung mit ..., ich weiß nicht mit wem, in Kurve 2, und ich verlor ein wenig an Boden", berichtet Giovinazzi. Zu allem Überfluss streikte bei ihm von der ersten Runde an der Funk, "sodass es unmöglich war, mit dem Team zu kommunizieren, und es war ein schwieriges Rennen im Hinblick auf das Spritsparen."
Der Alfa-Romeo-Pilot musste sich auf die manuellen Signale seiner Boxentafel verlassen, die zwangsläufig nicht so detailliert waren, was sein Rennen natürlich beeinträchtigte: "Ich versuchte, meine Boxenstaffel auf der Start-Ziel-Gerade zu beobachten, um zu sehen, was ich tun muss, aber ohne Funk war es ein Chaos."
Giovinazzi ohne Funk einer der Letzten beim Wechsel
"Als es am Ende auch noch regnete, hatte ich keinerlei Kommunikation mehr. Insofern war es ein ruhiges Rennen für mich, ein schwieriges Rennen von der ersten Runde an. Es war auch schwierig, zu überholen, und so habe ich viel Zeit verloren. Als ich dann freie Fahrt hatte, war die Pace gut. Aber wir haben viele Runden verloren."
Im Ziel stand ein enttäuschender 18. Platz zu Buche. Dabei hätte Giovinazzi in Russland ein gutes Rennen gebraucht, um seine schwindenden Hoffnungen auf den Sitz bei Alfa Romeo am Leben zu erhalten. Seine Leistung zu bewerten, blieb aufgrund der zahlreichen Probleme aber schwierig, weiß auch Teamchef Frederic Vasseur.
Darf Giovinazzi bei Alfa Romeo auch 2022 bleiben?
"Ich will nicht sagen, dass das Rennen schlecht war, denn wir hatten zu viele Probleme. Das erste war der frühe Kontakt. Mick traf das Heck von Antonio, er fuhr geradeaus, beschädigte den Boden und steckte dann hinter der Gruppe fest", blickt Vasseur auf die für seinen Fahrer turbulente Startphase in Sotschi zurück.
"Und dann haben wir von Anfang an den Funkverkehr verloren, sodass wir auf die altmodische Weise kommunizieren mussten. Sobald man Befehle über das Rennmanagement geben muss, ist es allerdings schwierig. Man kann nicht so viele Details in Bezug auf die Reifen oder den Sprit preisgeben, wie wenn man spricht."
Bezüglich Giovinazzis Hoffnungen, den Platz im Team zu behalten, sagt Vasseur vorerst nur so viel: "Man darf nicht nur auf eine Session achten. An den letzten Wochenenden war das Tempo im Qualifying in Zandvoort und Monza wirklich gut, und dieses Wochenende denke ich, dass die Pace am Freitag auch okay war."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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