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Ferrari plötzlich einsame Spitze: War es die Gezeitenwende?

Mit perfekten Reifentemperaturen und guten Topspeeds entzauberte Sebastian Vettel Mercedes' Party-Modus - Räikkönen ärgert sich über verrpasste Pole-Position

Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari

Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari

Steven Tee / Motorsport Images

Gezeitenwende in der Formel 1? Mit dem Qualifying zum China-Grand-Prix am Samstag könnte Ferrari die Dominanz der Mercedes-Mannschaft endgültig gebrochen haben. Sebastian Vettel spricht nach seiner Pole-Position in Schanghai von "guten Neuigkeiten" für Rot und glaubt, nicht aufgrund der Versäumnisse der Konkurrenz vorne zu stehen: "Es zeigt, dass in unserem Auto Potenzial steckt, das wir entfesseln können, wenn alles passt", so Vettel.

Schlüssel zum Erfolg war ein Set-up, mit dem die empfindlichen Pirelli-Pneus bei nur 16 Grad Celsius und dichter Bewölkung warm genug wurden, um maximalen Grip zu liefern. "Wenn man die Reifen in das richtige Temperaturfenster bringt, sorgt es immer für mehr Leistung – ganz gleich wo im Feld man sich befindet. Das ist uns offenbar gut gelungen", sagt ein hörbar glücklicher Vettel.

Der Konkurrenz nicht, schließlich ließ sich Valtteri Bottas als bester Silberpfeil-Fahrer 0,530 Sekunden Rückstand aufbrummen. Vettel zeigt sich über die große Differenz "etwas überrascht" – insbesondere vor dem Hintergrund, dass nicht Mercedes mit einem sagenumwobenen Party-Modus am Samstag zulegte, sondern Ferrari.

Er unterstreicht aber, dass nicht nur der Abstand ein Mutmacher für Ferrari wäre, sondern auch der Ort der möglichen Gezeitenwende: "Diese Strecke lag in den vergangenen sechs Jahren Mercedes. Es tut gut, ihren Lauf beendet zu haben", so Vettel. "So stark hätte ich uns selbst nicht erwartet."

 

 

Härter als mit Bottas, Lewis Hamilton und den Red Bull kämpfte er mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen, der bis kurz vor Schluss die Pole-Position-Zeit gehalten hatte – auch, weil Vettel in seinem ersten Versuch in Q3 in den Kurven 3 und 6 Fehler beging. Die Patzer könnten starken Windböen geschuldet gewesen sein, die das Fahrverhalten der Boliden in dieser Phase kritisch machten.

Er sei auf dem Rückweg zur Box verärgert gewesen, räumt der Ex-Weltmeister ein, hatte sich nach eigener Aussage allerdings Reserven für einen zweiten Angriff aufgespart. Schlüssel zur Pole-Position war für Vettel bei eben diesem Showdown der letzte Sektor mit seiner langen Gegengeraden.

Noch im ersten und zweiten Abschnitt hatte Räikkönen ihm 0,038 respektive 0,013 Sekunden abgenommen, ehe Vettel auf dem Weg zum Zielstrich 0,138 Sekunden fand. "Ich war aber mit meiner gesamten Runde sehr glücklich – und nicht nur mit dem letzten Sektor", sagt der Deutsche.

Gut möglich also, dass er auf ein Set-up setzt, das eher auf Topspeed ausgerichtet ist. Mit 331,1 km/h war er der Schnellste am Ende der Gegengeraden und damit 3,4 km/h schneller als Räikkönen. Auch Mercedes kam an die Werte nicht heran. Es fehlten 1,5 km/h (Bottas) respektive 3,7 km/h (Hamilton).

Ein Vorteil, wenn es darum geht, im Rennen nicht überholt zu werden. Trotzdem rechnet Vettel, der im Freien Training Probleme in Form einbrechender Reifen auf den Longruns offenbarte, mit "knapperen" Verhältnissen am Sonntag – auch im Vergleich zu den scheinbar deutlich geschlagenen Mercedes.

Räikkönen könnte ebenfalls eine Rolle im Kampf um den Sieg spielen: Die Pole um 0,087 Sekunden verloren zu haben, wurmte den Finnen, zumal er Luft nach oben gehabt haben will. Er sagt: "Ich habe Zeit verloren, kann mir aber nicht erklären, wo es passiert. Einen größeren Fehler habe ich nicht gemacht. Es war okay, aber nicht gut genug – nicht genau das, was ich mir erhofft hatte."

Dennoch ist er von der Substanz der Ferrari-Form überzeugt: "Wir haben mehr aus dem Auto herausgeholt, weil wir mehr über den Wagen wissen. Der Kurs ist anders als viele andere, aber wenn das Auto irgendwo so funktioniert, sollte es das überall tun."

 

Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari
Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari

Foto Sutton Images

 

Vettel hat neben Mercedes auch Red Bull mit anderer Strategie (Verstappen und Ricciardo starten auf Ultrasoft statt auf Soft wie die übrigen Spitzenteams) auf der Rechnung. Dass er selbst in Q2 seinen Versuch mit der weichsten Mischung auf Kurs zur Bestzeit abbrach, hätte daran gelegen, dass es "keinen Bedarf" für eine weitere Zeitenverbesserung gegeben hätte. Ferrari wollte nur für Q3 üben.

Er warnt davor, vom Tempo mit wenig Sprit auf die Form bei den Longruns zu schließen: "In diesem Jahr ist es an den Sonntagen extrem ausgeglichen. Wir konnten gestern nicht viel fahren. Deshalb ist alles Kaffeesatzleserei", sagt Vettel. Hinzu kommt, dass in China der Reifenverschleiß hoch ist und es am Sonntag sonniger sowie wärmer werden soll, was ebenfalls für Wirbel sorgen könnte Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hat Ferrari aber kaum noch im Visier: "Es ist nicht so wie vor einigen Jahren, als ein Auto im Qualifying verdammt schnell war und dann im Rennen Probleme bekam."

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