Formel-1-Halo: Zeigt der Macau-Crash die Notwendigkeit des Cockpitschutzes?
Den Top-Formel-1-Fahrern wurde in Abu Dhabi das Video eines Formel-3-Unfalls beim Großen Preis von Macau gezeigt, der beweisen soll, wie der Cockpitschutz zur Sicherheit der Fahrer beitragen würde.
Die aktuelle Halo-Version wurde bereits von allen Formel-1-Piloten getestet. In Abu Dhabi hat der Automobil-Weltverband (FIA) eine Präsentation zur aktuellsten Entwicklung des Systems gehalten.
Teil dieser Präsentation war das Video des Macau-Crashs. Während des Qualifikationsrennens schoss ein Bolide in das Heck seines Vordermannes, wodurch das Auto durch die Luft geschleudert wurde.
Dabei traf eines der Hinterräder den Piloten Daiko Sasaki am Kopf. Im Nachhinein waren klare Spuren des Reifens am Cockpit und am Helm zu erkennen.
Laut der FIA ist dieser Unfall ein klares Indiz für die Erhöhung der Sicherheit durch einen Cockpitschutz wie Halo.
Keine Abstimmung
In Abu Dhabi fand jedoch keine offizielle Abstimmung durch die Fahrer statt. Die Diskussionen, die stattfanden, motivierten das Entscheidungsgremium jedoch, das Konzept weiter zu verfolgen.
Laut einer Quelle unterstützen rund 80 Prozent der Fahrer die Einführung von Halo. Die FIA wird weiter an dem Konzept arbeiten und weiterhin Tests durchführen, damit der Schutz wie geplant im Jahr 2018 eingesetzt werden kann.
Toro-Rosso-Pilot Daniil Kvyat stellte jedoch klar, dass es keine einstimmige Unterstützung für die Einführung des Schutzes seitens der Fahrer gäbe.
"Manche Fahrer verhalten sich Neutral. Einige sind dafür und andere dagegen", sagte der Russe. "Es gibt 22 Fahrer mit 22 unterschiedlichen Persönlichkeiten. Wir werden trotzdem irgendwann zu einem Entschluss kommen."
"Die Meinungen ändern sich mit der Zeit. Die meisten Fahrer sind dafür und manchmal ist jemand plötzlich deutlich neutraler eingestellt. Ich habe den Trend jedoch nicht verfolgt. Es gehört nicht zu meinen Lieblingsthemen während der Sitzungen."
Bildergalerie: Die Formel-1-Boliden mit Halo
"Für die Fans wäre es eine große Veränderung. Es ist ein Teil des Sports, welche schon immer diskutiert wurde. Wir müssen es akzeptieren und schauen, wie die Entscheidung ausfällt. Wenn ihnen die Meinung der Fahrer wichtig ist, sollten sie die Piloten nicht nur fragen, sondern abstimmen lassen."
Nico Hülkenberg gehört zu denen, die vom Cockpitschutz nicht überzeugt sind. Der Deutsche sagte: "Ich bin gegen Halo. Wir brauchen so etwas nicht. Wir werden sehen, was geschieht. Es liegt nicht in meinen Händen."
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