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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Esteban Ocon

Warum Esteban Ocon und das Formel-1-Team Alpine zu den großen Gewinnern macht beim Grand Prix von Monaco 2023 und welche Folgen das haben könnte

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Esteban Ocon

"Du bist immer nur so gut wie dein jüngstes Ergebnis."

Wer sich etwas intensiver mit Profisport beschäftigt, der kennt diese "Weisheit". Sie kann positiv oder negativ konnotiert sein. Und Alpine hat in der Formel-1-Saison 2023 schon beides erlebt.

Ihr erinnert euch an die "Wutrede" von Alpine-Boss Laurent Rossi nach dem Australien-Grand-Prix, nachdem sich die beiden Fahrer in der Schlussphase gegenseitig aus dem Rennen gekegelt hatten? Da hatte Rossi auch auf dieses eine Resultat Bezug genommen, und das war natürlich der GAU (steht für: größter anzunehmender Unfall) für einen Rennstall. Denn schlimmer geht es nicht, als dass die Teamkollegen miteinander crashen.

Seither ist Alpine "angezählt" in der Formel 1. Und alle schauen noch genauer hin, was bei dem Team passiert, wie es sich verkauft auf der Rennstrecke, was gut läuft und was nicht.

Auf Melbourne folgte die "Nullnummer" von Baku, dann sechs Pünktchen in Miami. Beides dürfte die Stimmung bei Alpine nicht gehoben haben.

Monaco aber könnte die erhoffte Trendwende sein. Das Ergebnis hat zumindest das Potenzial, die Chefetage versöhnlich(er) zu stimmen. Immerhin ist es eines der Formel-1-Rennen, deren Strahlkraft weit über das übliche Formel-1-Publikum hinausgehen. Und ein Alpine-Fahrer steht auf dem Podium.

Ocon überzeugt vor allem im Qualifying

Damit zu Esteban Ocon, dem Protagonisten dieser Kolumne, von dem ich offen gestanden nicht weiß, wie ich ihn einzuschätzen habe. Gegen Fernando Alonso hat er sich zuletzt achtbar geschlagen, das Alpine-Teamduell 2022 im Qualifying mit 10:12 fast ausgeglichen bestritten und mit mehr Punkten sogar eine Position vor Alonso in der Gesamtwertung belegt.

Für einen kommenden Weltmeister halte ich ihn nicht. Aber in Monaco, auf einer der letzten echten Fahrerstrecke, da hat er überzeugt, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Schon alleine das nötigt Respekt ab.

Die Fans der Formel 1 haben das mit dem ersten Platz in der honoriert, und auch ich möchte seine Gesamtleistung würdigen: Der vierte Platz im Qualifying bei nur 0,188 Sekunden Rückstand auf WM-Dominator Max Verstappen war herausragend. Und wir wissen alle, wie wichtig in Monaco die eine schnelle Runde am Samstag für den Erfolg am Sonntag ist.

Das muss man erst einmal ins Ziel bringen ...

Natürlich: Ocon hat von der Strafversetzung bei Ferrari-Fahrer Charles Leclerc profitiert und den dritten Startplatz "geschenkt" bekommen. Das ist ihm in den Schoß gefallen. Alles weitere im Rennen aber nicht.

Dass er nicht mithalten konnte mit Verstappen und Fernando Alonso im Aston Martin, das war zu erwarten. Das gibt der Alpine einfach nicht her, so gut ist das Auto nicht. Ocon befand sich damit "out of position", wie es im Englischen heißt - er stand eigentlich zu weit vorne für das, was das Auto kann. In Monaco-Qualifying ist so etwas möglich, und das Rennen die Konsequenz davon.

Esteban Ocon im Alpine A523 vor Carlos Sainz im Ferrari SF-23

Esteban Ocon im Alpine A523 vor Carlos Sainz im Ferrari SF-23

Foto: Motorsport Images

Aber man muss es dann eben auch durchbringen, über 78 beinharte Runden im Grand Prix hinweg, durch den plötzlich einsetzenden Regen hindurch und über weite Strecken mit dem (schnelleren) Ferrari von Carlos Sainz im Getriebe und in der Schlussphase mit Lewis Hamilton im Mercedes. Der Druck war da, Ocon hat ihm standgehalten. Und darauf kommt es an.

Bei allem Jubel schwingt auch viel Erleichterung mit

Also Platz drei. Und was dieses Ergebnis bedeutet, das hat man sofort erkannt an der Reaktion von Ocon im Auto und im Parc ferme. Nicht jeder Drittplatzierte weiß sich über den dritten Platz so euphorisch zu freuen, wie er es getan hat in Monaco.

Sicherlich ist es vor allem die Freude über eine Überraschung, die es auf einer "normalen" Strecke so vermutlich nicht gegeben hätte. Und es war erst Ocons dritter Formel-1-Podestplatz nach Sachir 2022 und dem - ebenfalls überraschenden - Sieg beim Ungarn-Grand-Prix 2021. Da kann man schon mal lautstark jubeln.

Aber wenn dir der Oberboss noch vor Wochen (vermutlich nicht nur durch die Presse) eine Standpauke gehalten und das Team und alle Beteiligten verbal auf den Prüfstand gestellt hat, dann schwingt da mehr mit als nur die Freude über das eine gute Ergebnis.

Es ist nämlich genau das Ergebnis, das Alpine gebraucht hat, um wieder Selbstvertrauen zu tanken und die erhitzte Atmosphäre abzukühlen. Das macht dieses Resultat besonders wertvoll für Fahrer und Team.

Und auf rein persönlicher Ebene ist es für Ocon vor allem eines: eine Visitenkarte, und eine ziemlich eindrucksvolle noch dazu. Das dürfte ihn in der Nacht zum Montag sicherlich gut haben schlafen lassen.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Monaco gar nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll.

Euer

Stefan Ehlen

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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