Offene Zukunft von Schrötter: "Schauen, wie unsere Optionen weitergehen"
Wo Marcel Schrötter im nächsten Jahr fahren wird, ist weiterhin offen - In Motegi spricht er trotz Platz 13 von Fortschritten und einer guten Performance
Die Zukunft von Marcel Schrötter ist weiterhin offen. Am Misano-Wochenende wurde klar, dass der Deutsche nach sechs Jahren IntactGP verlassen wird. Der deutsche Rennstall wird im nächsten Jahr voraussichtlich mit Darryn Binder und Lukas Tulovic in der Moto2 an den Start gehen.
Schrötters Manager spricht mit anderen Moto2-Teams, aber er führt auch im Fahrerlager der Superbike-WM Gespräche. In beiden Serien sind mittlerweile die besten Plätze vergeben. Schrötter ist auf der Suche nach einem konkurrenzfähigen Team.
"Ein paar Sachen müssen sich noch im Hintergrund bewegen, auch wenn es jetzt Richtung Superbike gehen sollte", sagte Schrötter in Motegi bei 'ServusTV'. "Namen wie Gardner haben das in den letzten Wochen noch einmal aufgewirbelt."
"Von dem her mussten solche Fahrer auch erst ihren Platz finden. Ein MotoGP-Fahrer hat natürlich einen gewissen Stellenwert. Das ist jetzt durch. Jetzt müssen wir schauen, wie unsere Optionen schlussendlich weitergehen."
Jürgen Lingg: "Mit Bewertung nachsichtig sein"
Die beste Werbung wären gute Ergebnisse. Aber auch der Grand Prix von Japan verlief schwierig. Schrötter qualifizierte sich als 21. und sammelte im Rennen als 13. drei WM-Punkte. Mit der Spitze hatte er erneut das gesamte Wochenende nichts zu tun.
"Mit der Bewertung von Marcels Rennen müssen wir nachsichtig sein", findet IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg, "denn anders als das Ergebnis vielleicht vermuten lässt, waren seine Rundenzeiten im letzten Renndrittel wirklich gut, wodurch es prinzipiell für weiter vorn gereicht hätte."
Teamchef Jürgen Lingg kurz vor dem Start mit Marcel Schrötter Foto: IntactGP/SWobser
"Das ganze Wochenende spielten viele Einflüsse von außen eine Rolle, weswegen es einfach ein schwieriges Wochenende war. Marcel hatte auch wieder sichtlich mehr Spaß am Fahren und das ist nicht nur ein positives Zeichen, sondern auch enorm wichtig."
Schrötter erkennt einen Aufwärtstrend
Trotz Platz 13 war Schrötter mit seiner Performance im Rennen zufrieden: "Der Renntag war für uns alle gut. Er gibt Auftrieb und sorgt für weiteren Ansporn, auch wenn das Ergebnis nicht unseren Ansprüchen entspricht. Aber wir haben schon im Warm-up Fortschritte gemacht."
"Im Rennen haben wir wieder den Marcel gesehen, wozu er in der ersten Saisonhälfte fähig war. Vor allem in den ersten Runden habe ich mich sehr wohl gefühlt, konnte richtig pushen und gleich einige Leute überholen."
Er will wieder an seine Performance der ersten Saisonhälfte anknüpfen Foto: IntactGP/SWobser
"Ich fühle mich wieder viel wohler auf dem Motorrad. Wir waren nah an der Gruppe dran und ich habe es auch problemlos geschafft, meinen Fahrstil anzupassen, als der Reifen abbaute, auch wenn ich in dieser Phase etwas Zeit verloren habe. Später wurde ich dann aber wieder schneller."
Schrötter: "Der Spaß kommt mit Erfolg"
"Leider ist mir am Ende die Zeit ausgegangen, sonst hätte ich die Jungs vor mir noch attackiert. Abgesehen von der Platzierung war es wichtig, das Rennen zu beenden. Zuletzt hatten wir viele Nuller und wenig Selbstvertrauen."
Marcel Schrötter vor seinem Teamkollegen Jeremy Alcoba Foto: IntactGP/SWobser
"Aber wir nehmen diese kleinen Fortschritte mit und hoffen, dass wir am nächsten Freitag auf diesem Niveau starten, sodass im Qualifying dann zumindest ein Startplatz in den ersten vier Reihen herauskommt. Das würde die Chance auf ein solides Rennen deutlich erhöhen."
"In den letzten Rennen wollen wir es schaffen, wieder auf unser Niveau von vor der Sommerpause zu kommen, wo die Qualifyings auch nicht die Besten waren, aber am Sonntag waren wir da und wurden immer besser. Wir machen schwierige Zeiten durch, mit vielen Enttäuschungen, aber ich werde weiterkämpfen und ich will in den verbleibenden Rennen gute Ergebnisse erzielen."
Mit Bildmaterial von IntactGP/RLekl.
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